Kontakt zu den Beratungsfachkräften der Kölner Arbeitsagentur
Agentur für Arbeit Köln
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Nach dem Abitur zieht Nina Odenius aus dem Elternhaus aus, studiert in Düsseldorf Politologie und Romanistik. Auslandsaufenthalte absolviert sie in Paris und Pisa, mit dem Master schließt sie das Studium ab. Ihren Berufseinstieg plant sie zunächst im Bereich Entwicklungszusammenarbeit, entscheidet sich dann aber doch für ein Volontariat an der Katholischen Journalistenschule in München und beim Domradio in Köln. Der Bildungsweg von Odenius läuft ähnlich wie bei vielen jungen Menschen. Sie ist gut qualifiziert, engagiert und will etwas erreichen. Odenius ist seit ihrer Geburt blind. Dass sie Studium, Volontariat und Berufseinstieg mit dieser Seheinschränkung geschafft hat, ist nicht selbstverständlich. Menschen mit Behinderungen haben es auf dem Arbeitsmarkt schwerer als andere. Sie finden häufig ungünstige Rahmenbedingungen vor, müssen sich mit Vorurteilen auseinandersetzen, ihre Defizite werden mehr in den Fokus gestellt und schlussendlich sind sie statistisch häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Nicht-Behinderte. Die meisten Behinderungen resultieren aus einer Erkrankung, in wenigen Fällen sind Unfälle ursächlich. Nur circa drei Prozent der Behinderungen sind angeboren. Ausbildung oder Studium sind bei Eintritt einer Behinderung häufig schon absolviert, Berufserfahrungen auch vorhanden. Für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist es wichtig, den Fokus von den Einschränkungen der Bewerber wegzunehmen, und Qualifikationen zu betrachten. Das ist im Fall von Odenius gelungen. Hürden gab es auf ihrem Weg einige. Doch auch Hilfen gibt es von verschiedenen Stellen, um Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Berufsleben zu ermöglichen. Die Agentur für Arbeit Köln unterstützt die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt mit einer Vielzahl von Dienstleistungen und Programmen. Sie will bei Unternehmen und Gesellschaft das Bewusstsein schärfen für mehr Barrierefreiheit und Partizipation.Hilfreiche Unterstützung. Odenius benötigte direkt zu Beginn ihres Berufseinstiegs Unterstützung, um ihren Arbeitsweg allein zu bewältigen. Ein professionelles Training in Orientierung und Mobilität versetzte sie in die Lage, ihren Arbeitsweg selbstständig zu bestreiten, indem markante Punkte und besondere Hürden besprochen wurden. In der Radioredaktion selbst waren nicht alle Programme barrierefrei und durch ihren vorhandenen Screenreader zu lesen. Eine zeitaufwendige Anpassung des Geräts war notwendig. Zudem war auch eine Arbeitsassistenz für kleine Handreichungen vonnöten. Konkret heißt das, eine Assistenzkraft ist stundenweise da und leiht Odenius die Augen, liest vor, beschreibt und unterstützt. Wichtig ist natürlich, dass die Mitarbeitenden mit Handicap passgenau im Arbeitsumfeld eingesetzt werden. Die blinde Kollegin kann Interviews führen, Beiträge schreiben oder moderieren. Odenius mutet nach ihrer Einschätzung einem Unternehmen in den ersten Wochen noch eine gewisse Belastung zu, bis alle Anträge auf Arbeitsassistenz oder Hilfsmittel bewilligt sind. Auch die Einarbeitung der Assistent* innen braucht Zeit. Aber wer erbringt im neuen Job sofort 100 Prozent Arbeitsleistung? Der erhöhte Einarbeitungsaufwand, der den Unternehmen bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung entsteht, kann zudem durch Eingliederungszuschüsse abgemildert werden. Besondere Integrationsfachkräfte der Arbeitsagentur beraten und betreuen Arbeitgeber, die neues Personal suchen und dabei Fachkompetenz und Qualifikation vor eine mögliche Behinderung stellen. Inklusion als ein Teil von Diversity bedeutet für die Unternehmen viel mehr als einem Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen. Inklusion als ein Teil von Diversity bedeutet für die Unternehmen viel mehr als einen Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen. Denn Inklusion kann nur gemeinsam gelingen, wenn alle Beteiligten Wollen und Können.