Wie unterstützen Sie Gründerinnen und Gründer sowie Start-ups in Köln?
Dr. Janssen: Wir begleiten Gründerinnen und Gründer in Köln von der ersten Idee über die Gründung bis zur Wachstumsphase. Wir beraten persönlich im Gespräch und auch in vielen Veranstaltungsformaten wie zum Beispiel im Rahmen der großen Gründungswoche im November. Über das gesamte Jahr verteilt bieten wir ein breites Angebot von Förderprogrammen an, beispielsweise das Gründerstipendium.NRW, das 1.000 Euro pro Monat an Förderung vom Land NRW für ein Jahr beinhaltet. Mit Start-up-Accelatoren, Wettbewerben und Programmen wie Start-up Champs und Cologne Masterclass unterstützen wir herausragende Ideen und machen sie auch bei Investorinnen und Investoren bekannter, beispielweise mit unserem Investors Evening. Wir ermöglichen Start-ups auch Messeauftritte, unter anderem bei der Gamescom oder der DMEXCO. Wir fördern den Ideenaustausch und vernetzen Menschen, um Köln noch innovativer und smarter zu machen.
Wie innovativ ist Köln?Dr. Manfred Janssen: Köln hatte schon immer einen enormen Innovationsgeist. Die Stadt profitiert von einem lebendigen Startup-Ökosystem und einer beeindruckenden Forschungs- und Hochschullandschaft. Wir haben 22 Kölner Hochschulen mit 100.000 Studierenden sowie ein herausragendes Netzwerk an außeruniversitären Forschungseinrichtungen - darunter vier Max-Planck-Institute, zahlreiche Exzellenzcluster der Universität zu Köln, das CECAD Forschungszentrum sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die European Space Agency und das European Astronaut Center.Was ist das Besondere am Gründungsstandort?Dr. Janssen: Trotz Pandemie wurde 2021 an jedem dritten Tag ein Start-up gegründet – insgesamt 106 neue Start-ups. Die meisten neuen Kölner Start-ups sind im Software-Bereich tätig (15 Prozent), beispielsweise mit IT-Lösungen, die Prozesse in Unternehmen digitalisieren und vereinfachen. Die zweithäufigsten Gründungen stammen aus der eCommerce-Branche, also Online- und Internethandel (11 Prozent), gefolgt von Neuheiten im Lebensmittel- bzw. Food-Sektor (10 Prozent) und Medizin (9 Prozent). Aufgrund seiner Branchenvielfalt ist der Wirtschaftsstandort sehr resilient und das breit aufgestellte B2B-Umfeld ist ideal, um Produkte und Leistungen weiterzuentwickeln und Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Dies bietet auch in Krisenzeiten Potenzial für Start-ups.