„Alles voll“ titelte Zeit-online zuletzt und führte eine Reihe von Beispielen an, die belegen, dass der Tourismus in Deutschland fast schon wieder boomt wie vor Corona. Das Problem dabei: Während der Reisebeschränkungen in der Coronakrise haben viele Arbeitnehmer der Tourismusbranche den Rücken zugekehrt. Nicht wenige davon haben sich beruflich neu orientiert und gingen somit verloren. „Mitarbeiter dringend gesucht“ heißt es daher landauf und landab. Wenn dir also der freundliche Umgang mit anderen Menschen Spaß macht, wenn du deine guten Fremdsprachenkenntnisse gerne anwendest und dazu noch ein geborenes Organisationsgenie bist, dann stehen dir in der Gastronomie und im Tourismusgewerbe alle Karrierewege offen. Dabei ist für den Ausbildungsweg Fachkraft für Gastronomie rein rechtlich kein Schulabschluss vorgeschrieben. Praktisch bevorzugen die Ausbildungsbetriebe natürlich Bewerber, die zumindest einen Hauptschulabschluss, besser noch die Mittlere Reife vorweisen können. Gleichzeitig aber befinden sich viele Hotels, Restaurants und andere gastronomische Betriebe arg in der Personalklemme. Das beweisen schon die vielen Stellen- und Ausbildungsangebote im Internet. Sie werden zurzeit keinen engagierten Bewerber vom Hof jagen, nur weil er irgendwo eine schräge Note in seinem Zeugnis mit sich herumschleppt.
Bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung angekündigt
Bereits vor der Coronapandemie sah sich die Branche teilweise in der Kritik, da sich viele Beschäftigte mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden zeigten. Sowohl was die Arbeitszeiten als auch die Entlohnung anging. Die Tourismusbranche insgesamt hat diesbezüglich Besserung gelobt. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und „sanfter Tourismus“ wird sie zeitnah reagieren müssen. In diesem sich grundlegend im Wandel befindlichen, weiterhin aber sehr wichtigen Wirtschaftszweig kannst du mit entsprechendem Engagement richtig durchstarten. Als Fachkraft für Gastronomie bist du sehr schnell sowohl mit der Organisation und Planung als auch mit dem Service und der Verwaltung vertraut. Es liegt in deiner Verantwortung, für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen. Du stellst Dienstpläne für die Reinigung der Zimmer auf, leitest das Reinigungspersonal an und überprüfst die Zimmer auf Sauberkeit. Und natürlich packst du auch selbst mit an. Daneben bist du aber auch immer direkt in Kontakt mit den Kunden. Ob am Empfang oder im Service im Restaurant und bei Veranstaltungen. Alles in deinem Job ist darauf ausgelegt, dass der Gast zufrieden ist und das Restaurant oder Hotel weiterempfiehlt oder selbst wiederkommt.
Höflich, körperlich fit, gelassen
Es ist wahrhaftig kein einfacher Beruf, der viel von dir verlangt. Langeweile aber wird niemals aufkommen und die Freude an der Freude deiner Mitmenschen, die sich unter deiner Obhut „wie zu Hause fühlen“, wird dich für deine Mühen mehr als entschädigen. Alles, was du als Profi im Gastronomiegewerbe wissen musst, lernst du in einer zweijährigen Dualen Ausbildung. Du besuchst also neben deiner Arbeitsstelle auch eine Berufsschule, wo du insbesondere vielseitiges Wissen in den Bereichen Warenwirtschaft, Hauswirtschaft, Rechnungswesen, Englisch und Deutsch sammelst. Bei der betrieblichen Ausbildung geht es mitunter sehr tief in die Details. Wie hält man Weinflaschen richtig? Serviert man von links oder rechts? Wie begrüßt man die Gäste und wie kann man sich höflich verabschieden? Wie geht man mit Beschwerden um? Für all das brauchst du eine große Portion Gelassenheit, innere Ruhe, körperliche Fitness und eine hohe Empathie für die Befindlichkeiten der Gäste. (dst)
GUT ZU WISSEN
Freie Ausbildungsplätze Fachkraft für Gastronomie für den Beruf werden in ganz Deutschland auch noch kurzfristig zum Start 1. September angeboten. Es besteht außerdem die Möglichkeit, als Quereinsteiger in den Beruf zu gelangen. Im Anschluss an die zweijährige Ausbildung zur Fachkraft für Gastronomie kannst du bereits nach einem weiteren Jahr zur Restaurantfachkraft, zur Hotelfachkraft oder zum Hotelkaufmann aufsteigen. Darüber hinaus kannst du bei einer Weiterbildung an einer Fachschule unter anderem Geprüfter Fachwirt im Gastgewerbe werden.