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In unserer Geschäftswelt spielen Industrieunternehmen eine zentrale Rolle und hinter den Kulissen arbeiten engagierte Industriekaufleute daran, die vielen Aufgaben zu bewältigen, die für den reibungslosen Ablauf eines Unternehmens unerlässlich sind
Klassische Allrounder in Wirtschaft und Industrie
Klassische Allrounder in Wirtschaft und Industrie
Industriekaufleute sind die Allrounder in modernen Industrieunternehmen. Bild: contrastwerkstatt - stock.adobe.com

Die Ausbildung zum Industriekaufmann oder zur Industriekauffrau ermöglicht es jungen Menschen, in die Welt der Wirtschaft einzutauchen und das nötige Wissen für eine erfolgreiche Karriere im kaufmännischen Bereich zu erlernen. Die dreijährige Ausbildung verbindet praktische Erfahrungen im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule. Während dieser Zeit erhalten die Auszubildenden in ihrem Betrieb die Gelegenheit, verschiedene Abteilungen des Unternehmens kennenzulernen und in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen mitzuwirken. Im Einkauf unterstützen sie das Team bei der Auswahl von Lieferanten, holen Angebote ein und wirken bei Vertragsverhandlungen mit. Sie lernen, wie eine effiziente Beschaffung dazu beiträgt, die Produktionskette am Laufen zu halten. Der Vertrieb ist das Herzstück eines Unternehmens und angehende Industriekaufleute erwerben Kenntnisse und Softskills im Umgang mit Kunden, erstellen Angebote und begleiten Vertriebsmitarbeiter bei Kundenbesuchen. 

Die Verwaltung von Lagerbeständen und die Planung von Materialbestellungen sind Schlüsselelemente in großen Industrieunternehmen. Die Auszubildenden lernen hier, wie diese Prozesse organisiert und optimiert werden. Das Verständnis für Buchhaltung, Rechnungsprüfung und Budgetierung ist ebenfalls von großer Bedeutung. Während der Ausbildung erhalten angehende Industriekaufleute Einblicke in grundlegende Finanzkonzepte. Auch Personalaktenverwaltung, Gehaltsabrechnungen und arbeitsrechtliche Grundlagen stehen auf dem Lehrplan. Die Mitarbeit an Unternehmensprojekten fördert die Entwicklung organisatorischer und kommunikativer Fähigkeiten. Dies ermöglicht es den Auszubildenden, in einem Team zu arbeiten und komplexe Aufgaben zu bewältigen. Die Berufsschule oder als Blockunterricht ergänzt wöchentlich die praktische Ausbildung mit theoretischem Wissen in Fächern wie Wirtschaftslehre, Rechnungswesen und Recht. Dieser klassische und umfassende Ausbildungsansatz bereitet die angehenden Industriekaufleute auf eine breite Palette von Aufgaben vor und eröffnet ihnen vielfältige Karrieremöglichkeiten in der modernen Wirtschaft. Mit der Zusatzqualifikation EU liegt der Fokus bereits während der Ausbildung auf dem internationalen Wirtschaftsmarkt, hier wird in der Berufsschule zusätzlich Englisch unterrichtet und es wird vom Azubi idealerweise ein Auslandspraktikum absolviert. (us)

GUT ZU WISSEN

Seit vielen Jahren belegt die Ausbildung zum/zur Industriekaufmann/frau im Ranking der beliebtesten Ausbildungsberufe einen Spitzenplatz. Im Jahr 2022 wurden hier mehr als 15.000 Lehrverträge abgeschlossen, wobei der Anteil der weiblichen Azubis ca. 53 % betrug.


KURZ & KOMPAKT

Industrie 4.0

Industrie 4.0 heißt ein Konzept, das erstmals auf der Hannover Messe im Jahr 2011 vorgestellt wurde. Ziel ist die Vernetzung der realen mit der virtuellen Welt. Fertigungsprozesse verschmelzen mit Informationstechnologie. Das Internet der Dinge (loT) ermöglicht es, dass physische Objekte in der industriellen Umgebung miteinander kommunizieren. Diese vernetzten Systeme, auch als cyber-physische Systeme (CPS) bekannt, verbinden die physische Welt der Maschinen mit der digitalen Welt der Datenverarbeitung und Software.

Industrie 4.0 hat eine immense Datenflut mit sich gebracht. Sensoren und Geräte in der Produktion erfassen kontinuierlich Daten über den Zustand von Maschinen, Produktionsprozessen und Qualitätsparametern. Diese riesigen Datenmengen werden durch Big-Data-Analysewerkzeuge verarbeitet, um wertvolle Einblicke zu gewinnen. Roboter und automatisierte Systeme sind zu Schlüsselakteuren in der Industrie 4.0 geworden. Sie übernehmen Aufgaben, die zuvor menschliche Eingriffe erforderten, und tragen zur Steigerung der Geschwindigkeit und Präzision bei. Der nächste Schritt zur Automatisierung von Fabriken ist die sogenannte Smart Factory. Roboter und Maschinen sind nicht länger bloße Automaten, die einen Arbeitsschritt millionenfach wiederholen, sondern entscheiden durch die Vernetzung von allen Produktionsprozessen selbstständig, welches Bauteil welchen Weg durch die Produktion nimmt.