Schätzungsweise 2,4 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 bei kommunalen Arbeitgebern beschäftigt, etwa in Krankenhäusern oder Schulen, in den öffentlichen Verwaltungen oder bei der Polizei. Nach einem massiven Rückgang ab den 1990er-Jahren ist die Tendenz seit einiger Zeit wieder steigend. Wenn du also eher nicht in die große weite Welt ziehen möchtest, sondern dir die Nähe zu deiner Region und zu deinem Heimatort lieb ist, dann solltest du dich ganz einfach mal vor der eigenen Haustür umsehen. Die Möglichkeiten, dort eine gute Ausbildungsstelle zu finden, oftmals mit einer garantierten Übernahme im Paket, sind besser denn je. Private Beziehungen, die du in deinem Heimatort bis dahin bereits geknüpft hast, kommen dir dabei oftmals noch zusätzlich zu Gute. Dabei bieten die Kommunen oder auch dein Bundesland NRW Ausbildungsgänge in allen Berufszweigen an. Neben Verwaltungs- und Justizfachangestellten, Mechanikern, Finanzwirten oder Beamten im Justizvollzug werden seit einiger Zeit verstärkt auch Auszubildende für Berufe rund um den Umwelt- und Klimaschutz und in der Landwirtschaft und Tierzucht gesucht. Den Link zu einer Übersicht über mögliche Ausbildungen beim Land NRW findest du unten in der Infobox.
Der klassische Verwaltungswirt: alles, nur nicht langweilig
Eines der klassischen Berufsbilder im Rathaus der eigenen Kommune ist der Verwaltungswirt. Der mag sich alleine schon vom Namen her in vielen Ohren gerade jüngerer Menschen grausig langweilig anhören. Der Beruf ist es aber mitnichten. Klar, du wirst bei den typischen Tätigkeiten nicht über Wiesen und Felder hüpfen oder irgendwas mit den eigenen Händen zusammenbauen. Dafür aber gewinnst du tiefe und spannende Einblicke in all das, was in deiner Kommune Mit- und Gegeneinander passiert, in das politische und in die Funktionsweise der Gestaltungsfindung in deiner Gemeinde. Und du bist Teil davon, gestaltest dein Lebensumfeld direkt oder indirekt mit. Als Verwaltungsfachwirt wirst du dich bald in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Recht so gut auskennen, dass du deinem Bürgermeister oder dem Gemeinderat auch schon mal Bescheid gibst, was in deinem Ort gerade finanziell geht oder auch nicht geht. Eine verantwortungsvolle, wichtige Aufgabe, die dich immer wieder auch mit Kunden und Kollegen aus anderen Ämtern zusammenbringt und wo du Entscheidungen zielsicher treffen und gut kommunizieren musst. Langweilig ist anders.
Ebenso spannend dürften in den kommenden Jahren die Auswirkungen und notwendigen Maßnahmen hinsichtlich der Klimaveränderungen werden. Sowohl für die Gemeinden und Städte in Deutschland als auch für die Arbeitnehmer. Hier kann aus einer Misere eine neue Chance erwachsen. Denn die Städte und Gemeinden und das Leben in ihnen müssen sich grundsätzlich verändern. Dazu wird es gut ausgebildete Arbeitskräfte brauchen, die sich in Sachen „grüner“ Stadtplanung und -gestaltung, in der Wasserwirtschaft oder im Verkehrswesen auskennen. Bereits jetzt suchen viele Kommunen sogenannte Klimaschutzmanager, die Ideen für eine klimaneutrale Stadt einbringen, die notwendigen Fördergelder beantragen und die einzelnen Schritte koordinieren. Neue, vielseitige Arbeitsfelder tun sich auf, in denen auch du einen Platz finden könntest. Da die notwendigen Maßnahmen für einen besseren Klimaschutz nicht auf einige wenige Regionen begrenzt sein werden, wirst du die entsprechenden Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten auch direkt bei dir um die Ecke finden und später deine erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten für deinen Heimatort einsetzen können. Eine gute Übersicht über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe, die das Land NRW anbietet, findest du auf dieser Internetseite: