Während der dreijährigen Ausbildung zum Automobilkaufmann oder -frau lernt der Azubi vor allem die kaufmännischen Grundlagen seines Betriebes kennen, dieser kann ein Autohaus, ein Automobilhersteller oder ein Importeur sein. Auch technisches Grundwissen über die Funktionsweise von Autos wird dem Lehrling vermittelt, der Schwerpunkt liegt jedoch auf den wirtschaftlichen Aspekten der Branche. Die Aufgaben sind die Kundenberatung, potenziellen Käufern verschiedene Leasing- oder Finanzierungsmodelle vorzustellen und Marketingaktionen zu planen und durchzuführen. Automobilkaufleute haben den Durchblick im Flottenmanagement und in der Fahrzeugvermietung und kennen sich mit Disposition und Lagerwirtschaft aus.
Personalwirtschaft, Arbeitssicherheit und Betriebsorganisation werden während der Ausbildung ebenso vermittelt wie Kostenrechnung und Datenschutz. Bei entsprechender Schulbildung oder sehr guten Leistungen kann die Ausbildungszeit um ein halbes oder in Ausnahmefällen sogar um ein ganzes Jahr verkürzt werden. In der Berufsschule stehen Fächer wie Mathe, Deutsch und Englisch, aber auch Vertragsrecht oder Arbeitsschutz auf dem Stundenplan. In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres findet eine kleine Zwischenprüfung statt, um den Kenntnisstand zu testen, und nach drei Jahren schließt die Ausbildung mit einer umfassenden Prüfung zum Automobilkaufmann ab.
Wer feststellt, dass ihm das reine Verkaufen von Autos ebenso oder sogar mehr Spaß macht, kann danach eine sechsmonatige Weiterbildung zum geprüften Automobilverkäufer absolvieren. Auch Fortbildungen zum Serviceberater oder Kfz-Betriebswirt stehen dem fertigen Automobilkaufmann offen, um der Karriere Schub zu verleihen. Mit den entsprechenden Voraussetzungen (Abitur oder Fachabitur) steht auch einem Hochschulstudium der Betriebswirtschaft oder des Wirtschaftsingeneurwesens nichts im Weg, um höhere Positionen zu erlangen und mehr Verantwortung in kleinen und großen Firmen zu übernehmen. (us)
GUT ZU WISSEN
Der VW-Golf war im Jahr 2022 zum wiederholten Mal das meistverkaufte Auto in Deutschland. Seit Jahren ist dieses Modell der Liebling der deutschen Autokäufer.
Welchem Antrieb gehört die Zukunft?
Welcher Antrieb eines Automotors hat die größte Zukunft und ist am nachhaltigsten? Über diese Frage erhitzen sich derzeit die Gemüter. E-Fuel oder Elektroantrieb? E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die Verbrennungsmotoren antreiben können. Sie basieren auf Wasserstoff und werden mit CO2 aus der Atmosphäre angereichert. Allerdings steht die Technologie noch vor Problemen, darunter der hohe Energieverlust bei der Umwandlung von elektrischem Strom in synthetische Kraftstoffe. Im Vergleich dazu weisen Elektroautos eine deutlich höhere Energieeffizienz auf. Der Gesamtwirkungsgrad eines Elektroautos wird auf 70 bis 80 Prozent beziffert, während der eines Autos, das mit E-Fuels betrieben wird, nur auf 20 bis 30 Prozent geschätzt wird, da nur ein Bruchteil der eingesetzten Energie tatsächlich zur Fortbewegung des Fahrzeugs genutzt wird. Der Großteil der Energie geht als Abwärme an die Umwelt verloren. Elektromobilität und E-Fuels für Verbrenner haben auch ein gemeinsames Problem: Sie bringen nur etwas, wenn der nötige Strom grün ist. Das ist momentan bei beiden Antriebsarten bei Weitem nicht der Fall. Auf lange Sicht müssen wir unser Mobilitätsverhalten ändern und verstärkt das Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder Modelle wie Mitfahrgemeinschaften und Carsharing nutzen, um unsere Umwelt zu schützen.