So wird in der neuen Ausbildungsordnung mehr Wert auf Beratungskompetenzen und den allgemeinen Umgang mit Kunden gelegt. Darüber hinaus spielt das Thema Digitalisierung eine große Rolle. Ob Online-Banking oder neue digitale Arbeitsmittel – mit der neuen Ausbildungsordnung werden angehende Bankkaufleute jetzt bestens auf die modernen Herausforderungen in der Bankenwelt vorbereitet. In der neuen Ausbildung lernt man Kundenberatung oder Kreditvermittlung ebenso wie die Bearbeitung von Zahlungsaufträgen oder die Beurteilung von Bonitäten. Bausparverträge, Versicherungen und Altersvorsorge gehören ebenso zum täglichen Geschäft wie das Auslands-, Aktien- und Börsengeschäft. Darüber hinaus macht man sich mit den internen Abläufen innerhalb der Bank vertraut und ist auch im Digitalen immer up to date: Deshalb zielt die moderne Ausbildung verstärkt auf die Einbindung von digitalen Arbeitsmitteln ab, beispielsweise bei der Kontaktierung von Kunden oder beim Einsatz neuer Arbeitsmethoden. Das wurde auch in die neue Abschlussprüfung integriert. Wurden bisher einzelne, fachliche Themengebiete gelehrt, geht es jetzt mehr um vollständige berufliche Handlungen. Methodische Kompetenz und projektorientiere Arbeitsweise werden deshalb wichtiger. Als Azubi verdient man zwischen 1.040 Euro im ersten bis zu 1.220 Euro im dritten Lehrjahr.
Neue Prüfungsordnung
Neu ist auch die gestreckte Abschlussprüfung. Sie findet in zwei Teilen statt. Teil eins steht etwa nach der Hälfte der Ausbildung an und ersetzt die bisherige Zwischenprüfung. Der zweite Teil folgt dann am Ende der Ausbildung. Die mündliche Prüfung wurde zudem von 20 Minuten auf 30 Minuten verlängert. (red)
Kurz & Kompakt
Digitaler Wandel im Bankwesen
Tiefgreifende Veränderungen in Gesellschaft, Technologie und Wirtschaft stellen auch die Bankbranche vor große Herausforderungen. Für Mitarbeitende in der Finanzwirtschaft ergeben sich in Zeiten des digitalen Wandels und der Nutzung modernster Medien neue Optionen und Chancen. Die interne Kommunikation und die Zusammenarbeit untereinander etwa ändern sich permanent. Heute sind flexible und mobile Arbeitsmethoden möglich, Berufs- und Privatleben lassen sich so besser in Einklang bringen. Neben der klassischen Ausbildung zur Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann gibt es für Abiturientinnen und Abiturienten, die sowohl ein Studium als auch eine praxisbezogene Ausbildung absolvieren wollen, das duale Studium. Die Studierenden lernen wie bei einer normalen Ausbildung neben der Kundenberatung in der Filiale auch verschiedene zentrale Abteilungen wie die Kreditabteilung, das Marketing oder die Banksteuerung kennen. Parallel absolvieren sie an einer Berufsakademie, dualen Hochschule, Fachhochschule oder Universität etwa ein betriebswirtschaftliches Studium. Im Anschluss an das Bachelorstudium kann ein Masterstudiengang folgen.
Aber am Anfang der Tätigkeit in der Bank muss nicht zwingend die klassische Bankausbildung stehen: Die Institute stellen auch Hochschulabsolventen, Berufserfahrene und Quereinsteiger ein. Dezentrale Struktur und flache Hierarchien bieten ein hohes Maß an Gestaltungsspielraum und Verantwortung. Dass alle wichtigen Entscheidungen in der Bank vor Ort getroffen werden, ist gerade für angehende Führungskräfte ideal. (djd)