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Wer gerne im Freien ist und exaktes Arbeiten liebt, sollte sich die Vermessungstechnik ansehen
Die Vermessung der Welt
Wer gerne im Freien ist und exaktes Arbeiten liebt, sollte sich die Vermessungstechnik ansehen
Wer gerne im Freien ist und exaktes Arbeiten liebt, sollte sich die Vermessungstechnik ansehen
Vermessung im Gelände mit Hilfe eines Theodolits Bild: Freedy - stock.adobe.com

2005 veröffentlichte Daniel Kehlmann seinen Erfolgsroman „Die Vermessung der Welt“, in dem er unter anderem den bekannten Naturforscher und Weltvermesser Alexander von Humboldt auf seinen Expeditionen begleitet. Damit gehört von Humboldt wohl zu den ersten Vermessungstechnikern. Ein Beruf, der bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat, selbst in Zeiten, in denen die Welt bereits weitestgehend vermessen und kartographiert ist.Der Job findet zum Teil im Büro statt, und dann geht‘s natürlich auch hinaus in die Natur. Als Vermessungstechnikerin oder Vermessungstechniker sollte man also Spaß daran haben, sich draußen aufzuhalten – auch bei Wind und Wetter. Als Teil eines Messtrupps muss man außerdem teamfähig sein, denn gute Zusammenarbeit ist die Voraussetzung für exakte Messungen, das A und O in der Vermessungstechnik.

Gemessen wird draußen

Immer wieder hat man als Vermessungstechnikerin oder -techniker Kontakt zu Baubehörden, Grundstückseigentümern und anderen Fachkräften. Wenn man zum Beispiel wissen muss, wo genau die Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland verläuft, muss man dazu nicht unbedingt die Mosel herunterschippern … Das geht auch vom Büro aus. Dort verbringt der Vermessungstechniker zwar auch Zeit, ist aber viel mehr draußen unterwegs und führt vor Ort Messungen durch. Das reicht von Lage- und Höhenmessungen über technische Bauvermessungen bis hin zur Vermessung von Rohstoff-Lagerstätten, wie zum Beispiel einem Steinbruch.

"Selbst in Zeiten, in denen die Welt weitestgehend kartographiert ist, bleibt Vermessungstechniker ein spannender Beruf"

Wie in allen dualen Ausbildungsberufen wechseln sich Theorie in der Berufsschule und Praxis beim Ausbildungsunternehmen während der dreijährigen Ausbildung regelmäßig ab. In der Berufsschule werden die theoretischen Grundlagen, wie das Erfassen und Bearbeiten von Geodaten, die Durchführung von Bauabsteckungen oder das korrekte Erstellen von Planungsunterlagen, vermittelt. Im Ausbildungsbetrieb setzt man dann das Gelernte in die Tat um: Dazu gehören das Geodatenmanagement, der gesamte Prozess des Vermessungswesens, die Wertermittlung von Grundstücken und technische Vermessungen. Die Ausbildung erfolgt, wie bereits erwähnt, dual. Das heißt, man besucht abwechselnd Berufsschule und Ausbildungsamt. Insgesamt gibt es fünf Ausbildungsabschnitte.

Fünf Stufen zum Erfolg

Der erste Abschnitt zieht sich über das komplette erste Ausbildungsjahr – das verbringt man im Innendienst des Ausbildungsamtes. In dieser Zeit lernt man die Grundlagen, die man für die Arbeit als Katastertechniker braucht, ein Bestandteil der Arbeit des Vermessungstechnikers. Das zweite Jahr der Ausbildung ist in zwei Abschnitte unterteilt. Die ersten sieben Monate bleibt man im Innendienst, ehe es für fünf Monate nach draußen geht. Dort beschäftigt sich der angehende Vermessungstechniker mit praktischen Dingen wie der Durchführung von Messungen. Für den vierten Abschnitt der Ausbildung geht es dann wieder zurück in den Innendienst. Der fünfte Ausbildungsabschnitt widmet sich verschiedenen Kursen, die während der gesamten Ausbildung stattfinden. Kursthemen sind Vermessungskunde, Luftbildwesen, katastertechnische Kartierung oder Rechts- und Verwaltungskunde. Für eine Ausbildung zum Vermessungstechniker wird ein mittlerer Bildungsabschluss empfohlen. Die Ausbildungsvergütung steigert sich von 670 bis 840 Euro im ersten Jahr bis auf knapp unter 1.000 Euro im dritten Jahr. (red)