Im internationalen Klassifikationssystem ICD-10 der WHO sind alle Krankheiten, Anzeichen und Symptome von Verletzungen oder Krankheiten in Codes festgehalten. Nach diesem System sind auch die Symptome einer Depression festgesetzt. Als Hauptsymptome einer depressiven Stimmung gelten demnach eine gedrückte, traurige Stimmung, Freud- und Interessenlosigkeit und eine Antriebsschwäche mit erhöhter Müdigkeit, die bereits nach kleinen Anstrengungen auftritt. Außerdem können verschiedene Zusatzsymptome auftreten: Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, geringes Selbstvertrauen, eine pessimistische Zukunftsperspektive, Schlafstörungen oder auch verminderter Appetit. Je nach Anzahl der auftretenden Haupt- und Zusatzsymptome und nach der Dauer wird eine Depression in die Schweregrade „leicht“, „mittelgradig" und „schwer" eingeteilt. Der Schweregrad entscheidet letztendlich darüber, ob und welche Therapie für den Patienten angebracht ist.
Vorgehensweise bei einer leichten Depression
Bei einer diagnostizierten leichten Depression genesen Patienten oft ohne Behandlung. Eine allgemeine Beratung, unterstützende Gespräche, Selbsthilfebücher oder Onlineprogramme können bereits genügen, die depressive Verstimmung zu überwinden. Zu leicht aber sollte auch diese Form der Despression nicht genommen werden. Es ist zu empfehlen, die weitere Entwicklung gemeinsam mit dem Arzt zu verfolgen und zu besprechen. Verbessern sich die Beschwerden nach spätestens zwei Wochen nicht, wird der Arzt mit dem Betroffenen eine Ausweitung der Maßnahmen, etwa mit einer Medikamentenbehandlung oder einer Therapie, besprechen.
Halten insbesondere die als Hauptsymptome definierten Beschwerden über einen längeren Zeitraum an, ist eine sofortige Therapie angezeigt. Betroffene erhalten dann eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung, häufig auch eine Kombination aus beidem. Hierbei werden immer auch Aspekte einer genetischen Vorbelastung und mögliche neurobiologische Ursachen berücksichtigt. Im Vordergrund aber stehen die psychosozialen Faktoren, die sehr vielseitig sein können.
Zu den psychosozialen Faktoren zählen etwa belastende Erlebnisse wie Verluste, Missbrauch, Vernachlässigung, gestörte Beziehungen, aber auch chronische Angststörungen, mangelndes Selbstbewusstsein, belastende Lebensumstände wie anhaltender Stress, Überforderung, fehlende Kontakte oder auch Arbeitslosigkeit. Zu den wichtigsten psychotherapeutischen Verfahren bei Depressionen gehört die Kognitive Verhaltenstherapie, bei der Therapeut und Patient gemeinsam versuchen, die Ursachen zu ergründen, sie offenzulegen und dahin arbeiten, dass der Patient das Problem selbst unter Kontrolle bringen kann. Er soll lernen, Probleme und Blockaden zu erkennen, Alternativen zu entwickeln und Denk- und Verhaltensweisen neu zu bewerten. Viele Patienten berichten von positiven Effekten bereits nach wenigen Tagen. Es ist aber in jedem Fall sinnvoll, eine Therapie auch über die akute Phase hinaus (sechs bis zwölf Wochen) weiterzuführen.
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BEHANDLUNG PSYCHOSOMATISCHER STÖRUNGEN
Körper und Geist stehen in ständiger Wechselwirkung miteinander. Wenn das Zusammenspiel gestört ist, können körperliche Beschwerden auftreten, die nicht ausschließlich auf eine körperliche Fehlfunktion zurückzuführen sind. Mediziner sprechen hierbei von psychosomatischen Erkrankungen (griech.: Seele = Psyche, Körper = Soma). Ursachen für psychosomatische Erkrankungen sind oftmals äußere Faktoren wie Stress am Arbeitsplatz, Konflikte im Privatleben, Verluste oder Traumatisierungen. Andererseits können schwere körperliche Erkrankungen wie etwa ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall, Diabetes oder andere Organerkrankungen starke Auswirkungen auf den psychischen Zustand haben. Um diese wechselseitigen Ursachen für eine psychosomatische Erkrankung zu erkennen und erfolgreich zu behandeln, stehen den Patienten inzwischen spezialisierte Fachärzte und -kliniken zur Verfügung. So werden auf der psychosomatischen Station im Behandlungszentrum für seelische Gesundheit in Leverkusen Behandlungen angeboten, die punktgenau auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind. ,,Unbehandelt kann eine psychosomatische Störung die Lebensqualität auf Dauer erheblich beeinträchtigen", meint der leitende Chefarzt des Zentrums in Langenfeld, Dr. Dr. Thomas F. Dielentheis. Ab Januar 2023 bietet die LVR-Klinik Langenfeld 22 stationäre Therapieplätze, die es den Patienten ermöglichen sollen, die Therapie möglichst einfach in den Alltag integrieren zu können.
Informationen im Internet unter www.klinik-langenfeld.lvr.de