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"Kölner Stadt-Anzeiger" und "Kölnische Rundschau"- Runder Tisch: Von Insolvenzwelle wollen Kölner Wirtschaftsjuristen nicht sprechen - aber Rezession ist da und viele Branchen leiden
Kölner Stadt-Anzeiger Medien: Hoffen auf die Trendwende
Kölner Stadt-Anzeiger Medien: Hoffen auf die Trendwende
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Gastgeber des Runden Tisches beim Gruppenfoto im Salon Gereon Bild: Thomas Banneyer

Negativschlagzeilen ohne Ende stehen nur vereinzelte Lichtblicke gegenüber: Unter diesen Vorzeichen luden „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“ Vertreter führender Wirtschaftskanzleien zum Runden Tisch. Dr. Alexander Beutling von Lenz & Johlen, Dr. Tim Odendahl von Ebner Stolz, Dr. Hendrik Schindler von CMS Hasche Sigle, Dr. Kristina Schreiber von Loschelder, Dr. Holger Weiß von McDermott Will & Emery und Dr. Christian Wolf von Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten folgten der Einladung ins Excelsior Hotel Ernst. Die Anwaltsrunde moderierte Thorsten Breitkopf, Leiter der Wirtschaftsredaktion beim „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Dunkle Wolken sind aufgezogen

Der knallige Sonnenschein, der auch im wohlklimatisierten Salon Gereon des Kölner Traditionshotels am Dom noch deutlich wahrzunehmen ist, will nicht so recht passen zu den dunklen Wolken, die schon bald über der Gesprächsrunde aufziehen sollen - zumindest im übertragenen Sinne. Denn die Konjunkturaussichten sind schlecht, die deutsche Wirtschaftsleistung wird wohl in diesem Jahr schrumpfen, nach Prognosen des Ifo-Instituts um 0,4 Prozent. Der Ifo-Index für das Geschäftsklima in Nordrhein-Westfalen ist gefallen, zum fünften Mal in Folge. Und auch wenn im Laufe des späten Nachmittags einige zuversichtlich stimmende Aspekte zur Sprache kommen sollen, sich die metaphorische Wolkendecke also hier und da lichtet: Die Hoffnung auf die Trendwende lebt, aber akut geht es vielen Branchen schlecht.

„Die Wirtschaftsdaten geben die Lage aus meiner Sicht zutreffend wieder“, sagt etwa Hendrik Schindler. „Das, was wir aus den Unternehmen mitbekommen, zeigt, dass das wirtschaftliche Umfeld sehr schwierig geworden ist.“ Tim Odendahl stimmt ihm zu. Manche Geschäftsfelder treffe es besonders hart. Bei der Immobilienbranche kämen gleich mehrere belastende Faktoren zusammen: „die gestiegenen Zinsen, die schwächelnde Wirtschaft und die weiterhin hohen Baukosten“. Der Maschinenbau leide vor allem unter den hohen Energiekosten. Hinzu komme, kritisiert Odendahl, „eine alles lähmende Bürokratie, die den Standort Deutschland mit ihren strengen Regulierungen und aufwendigen Genehmigungsprozessen unattraktiv macht“. So würden wichtige Zukunftsinvestitionen verhindert. Die „weltpolitische Gesamtlage“ belaste insbesondere deutsche Exportunternehmen, ergänzt Schindler. Absatzmärkte wie China brächen weg, Rohstofflieferanten wie Russland und die Ukraine fielen aus: „In der Stahlbranche beispielsweise gibt es viele Verwerfungen. Es ist nicht nur das Thema Zinserhöhung, das gerade der deutschen Exportwirtschaft zu schaffen macht.“ „In den Branchen ist es durchaus unterschiedlich“, gibt Kristina Schreiber zu bedenken. „Neben der Immobilienbranche ist die Automobilindustrie hart getroffen.“ Anders sehe es etwa im Bereich der Medizintechnik aus: „Da läuft's sehr gut.“ Branchenunabhängig gelte, dass stromkostenintensive Unternehmen gerade im letzten Jahr besonders hart betroffen waren.

- Näher am Herzen von Köln als das Laurenz-Carré geht nicht

Neue Perspektive durch Liquidität

Exportwirtschaft, Weltmärkte und hohe Zinsen, das klingt vielleicht weit weg. Aber die schwierige Wirtschaftslage kann sich ganz konkret auf einer Baustelle in der Kölner Innenstadt äußern, direkt auf der anderen Seite des Doms gelegen: im Laurenz-Carré am Roncalliplatz. Der Projektentwickler hat Insolvenz angemeldet und die Bauarbeiten eingestellt. Ob und wie schnell Projekte in einer vergleichbaren Situation weitergeführt werden, das hänge von der „objektspezifischen Konstellation“ ab, sagt Holger Weiß: „Es gibt Objekte, die nach wie vor funktionieren; da braucht man nur einen Investor, der neue Liquidität reinbringt, um eine neue Perspektive zu bekommen. In diesen Fällen wird es keinen langen Stillstand geben.“ Gerade die prominente Lage der Baustelle spreche für ein baldiges Fortsetzen der Arbeiten, sagt Christian Wolf: „Näher am Herzen von Köln als das Laurenz-Carré geht nicht.“ An diesem “Top-Bauprojekt“ gebe es ein besonderes politisches Interesse: „Keiner will, dass es hier länger eine hässliche Baugrube gibt.“

"Systemwidriges Zinsniveau"

Die hohen Zinsen gelten als einer der Sorgentreiber in der Wirtschaft. Nun hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen noch einmal um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Es war die zehnte Erhöhung in Folge, so soll die Inflation gesenkt werden. „Im historischen Vergleich ist das Zinsniveau jetzt normal, eher niedrig“, wirft Moderator Breitkopf ein. „Was ist jetzt anders als vor 20 Jahren?“ Alles eine Sache der Gewöhnung, sagt Christian Wolf: „Die Leute sind jahrelang an ein völlig systemwidriges Zinsniveau gewöhnt worden.“ In den vergangenen Jahren sei es nur aufwärts gegangen: Die Zinsen runter, die Preise immer weiter hoch. „Die Jüngeren kennen nur einen dauerhaft boomenden Markt. Und wenn sie daran gewöhnt sind, dass Geld nichts kostet, und plötzlich kostet es vier Prozent, dann ist das eben viel.“ Holger Weißs spricht in diesem Zusammenhang von einem Schockzustand, den die Immobilienbranche nicht so schnell verdauen könne: „Die Umstellung von einer über Jahre stetig fallenden Kurve auf einen plötzlichen, sprunghaften Anstieg, das hat zu einer Schockstarre geführt. Und bis sich die Preise an die aktuellen Zinsen anpassen, das dauert.“ Christian Wolf: „Momentan sprechen Käufer und Verkäufer schlicht nicht dieselbe Sprache.“

"Klare Prioritäten setzen"

Weitere Erschwernisse - neben den schwierigen Marktbedingungen für die Immobilienbranche kämen vonseiten der Politik. Das erkennt Alexander Beutling darin, dass sich aufgrund der Klimaziele die Förderbedingungen sowie Bau- und Energiegesetze ständig ändern. Deutschland braucht hier nicht nur einen Koalitionsvertrag, sondern einen Masterplan, der klare Prioritäten setzt und Wirtschaft und Bürger mitnimmt.“

Im Wohnungsbau habe es in der ersten Jahreshälfte einen Einbruch von mindestens 50 Prozent“ gegeben, sagt Hendrik Schindler. Durch die gestiegenen Zinsen werde es insgesamt schwieriger, Transaktionen zu refinanzieren. „Daher sind es vor allem strategische Investitionen, die jetzt noch durchgeführt werden.“ Diese kämen häufig aus dem Ausland, weil man sage: „In Deutschland ist die Führerschaft in der Technologie noch da. Eventuell geht es Unternehmen wegen der Exportschwierigkeiten aktuell schlechter, aber sie haben die Technologie, die wir brauchen.“ Auch Kristina Schreiber spricht von weiterhin laufenden strategischen Investitionen, gerade im Bereich Mergers and Acquisitions, also Fusionen und Übernahmen: „Die Unternehmen wollen bestmöglich aufgestellt sein, wenn es wieder besser wird.“

Strategische Entscheidungen

Auch der Arbeitsmarkt werde zumindest teilweise von strategischen Entscheidungen geprägt - und von der Hoffnung auf bessere Zeiten, sagt Christian Wolf: „Der wachsende Fachkräftemangel führt dazu, dass viele Unternehmen alles tun, um den Personalabbau zu vermeiden. Sie passen die Belegschaft nicht an das tatsächliche Auftragsvolumen an.“ Teilweise würden Leute „auf Vorrat gehalten“ und bezahlt, obwohl es aktuell nicht viel Arbeit für sie gebe. „Weil die Unternehmen nicht riskieren wollen, dass die Leute weggehen. Dann fehlt ihnen das Personal, wenn das Geschäft wieder anzieht.“ Noch ist der Arbeitsmarkt aus Sicht vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weitgehend intakt. Die Auswirkungen der Wirtschaftssituation "werden sich wohl erst später zeigen“, prognostiziert Hendrik Schindler. Dazu trügen auch der demografische Wandel - „die Babyboomer gehen in Rente“ - und eine veränderte Arbeitswelt mit einem Trend zur Arbeit in Teilzeit bei. „Verschiedene Entwicklungen kommen also zusammen, die dazu führen, dass wir noch keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben. Sollte es aber in der klassischen Industrie, etwa in der Automobilindustrie, zum großen Unternehmenssterben kommen, dann wird sich das auch auf dem Arbeitsmarkt auswirken.“ Alexander Beutling beobachtet recht unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen Branchen: „Soweit es etwa um die energetische Modernisierung von Immobilien geht, wird im Bereich der Hersteller und Fachfirmen auf die nächsten Jahre eine sehr hohe Arbeitgebernachfrage am Markt festzustellen sein.“ Demgegenüber könnten die internationalen Entwicklungen „gegebenenfalls auch zu einem Abbau von Arbeitsplätzen in der Region führen, beispielsweise in der Chemieindustrie“.

Differenzieren statt dramatisieren

Von einer drohenden Insolvenzwelle will am Runden Tisch am liebsten niemand sprechen. Der Begriff klinge „sehr dramatisch“, befindet Holger Weiß. Er differenziert zwischen einer „klassischen“ Insolvenz, die tatsächlich zur Abwicklungeines Unternehmens führe, zu einer „Pleite mit Ausverkauf“. Etwas ganz anderes sei eine Situation, in der sich das Unternehmen in Eigenverwaltung mit einem Sanierungsplan neu aufstellt und weiterbestehen kann, mitunter ohne großen Personalabbau. „Eine Pleitewelle im erstgenannten Sinne erwarte ich momentan nicht.“

- Der Einzelhandel ist in einer ständigen Krise

Gewisse Veränderungen gehören durchaus zum Wesen der Marktwirtschaft. Hendrik Schindler sagt etwa mit Blick auf die zentralen Kölner Einkaufsstraßen: „Der Einzelhandel ist in einer ständigen Krise; oder, wenn man es positiv formuliert, in einem ständigen Wandel. Das habe ich in den letzten 25 Jahren meines Anwaltslebens begleitet.“ Erst hätten die privaten Kaufhäuser, die Hohe Straße und Schildergasse prägten, geschlossen, weil sie den Großkonzernen und Billiganbietern gegenüber nicht mehr konkurrenzfähig“ waren. Inzwischen kämen H&M und Primark selbst in Bedrängnis: „durch den Onlinehandel, weil die Leute hier noch günstiger und noch schneller einkaufen können; zumindest kaufen die Leute in den Filialen nicht mehr so viel, dass das Geschäftsmodell funktioniert“. In diesem Zusammenhang könne man also nicht von einer Insolvenzwelle sprechen, sondern von Transformation“.

Zeiten des Wandels

Diese Transformation, diese Veränderung vom aktuellen Ist-Zustand zu einem angestrebten Ziel, ist in vielen, wenn nicht allen Branchen vonnöten. „Da, wo die Transformation stattfindet und bestimmte Produkte oder sogar Industrien nicht mehr gebraucht werden, wird sich wahrscheinlich noch viel tun - aber das ist in Zeiten des Wandels möglicherweise Entwicklung“, auch eine nicht zu verhindernde so Hendrik Schindler. Insbesondere gelte das für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer: „Manche Unternehmen können Ersatzprodukte im Bereich der Elektromobilität anbieten. Aber eben nicht alle, und für die wird's schwierig.“

Funken der Hoffnung

Engagierte Gesprächsbeiträge und interessierter Austausch. Hier: Holger Weiß Bild: Thomas Banneyer
Engagierte Gesprächsbeiträge und interessierter Austausch. Hier: Holger Weiß Bild: Thomas Banneyer

Wo aber bleiben bei all den dunklen Wolken die Auflockerungen, die Hoffnungsfunken? „Trotz der wirtschaftlichen Rezession nehmen wir in den von uns betreuten Branchen auch positive Entwicklungen wahr“, sagt Alexander Beutlich, „etwa insbesondere beim Windenenergieausbau oder bei großen Solarparkprojekten.“ Das Land Niedersachsen beispielsweise habe gerade den Auftrag erteilt, auf 500 Landesimmobilien Photovoltaikanlagen zu installieren und zu betreiben. „Weitere Bundesländer werden hier sicherlich folgen.“ Vertreterinnen und Vertreter mancher Branchen befürchten, dass ihnen die Künstliche Intelligenz in Zukunft die Jobs abnehmen würde. Tim Odendahl hingegen verknüpft gerade in Köln große Hoffnungen mit der KI. Erfolgreiche und erfolg versprechende Unternehmen zöge es insbesondere an den Rhein. An der ersten Stelle seiner Aufzählung steht DeepL, ein Onlinedienst für maschinelle Übersetzungen.

Gute Laune trotz schlechter Wirtschaftsaussichten. Hier: Kristina Schreiber Bild: Thomas Banneyer
Gute Laune trotz schlechter Wirtschaftsaussichten. Hier: Kristina Schreiber Bild: Thomas Banneyer

„Damit haben wir in Köln ein sogenanntes Einhorn, also ein Start-up-Unternehmen mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar/Euro, das im Bereich der maschinellen Übersetzung und KI-basierten Schreibassistenz weltweit zu den führenden Unternehmen zählt.“ Hinzu kämen aufstrebende Unternehmen wie Mobilab Solutions im Rheinauhafen, „das im Bereich der KI-gestützten Big-Data-Analyse führend ist“. Weiterhin hebt er Unternehmen wie X-Deck aus Ehrenfeld hervor: einen neuen Frühphaseninvestor, der Tech-Start-ups bei der Beschleunigung ihres Wachstums unterstützt. „Diese Entwicklung gibt es so an anderen Standorten aktuell nicht.“

Im Rahmen des andauernden Umbruchs werden die Karten neu gemischt, auch in der Wirtschaftswelt. Hendrik Schindler formuliert es so: „Und keiner weiß so genau, ob sich das nicht am Ende wieder zum Positiven dreht und sich die Innovationskraft in Deutschland durchsetzt. Oder ob wir doch abgehängt werden: möglicherweise von asiatischen Unternehmen, die in der Elektromobilität schon weiter sind.“

- Keiner weiß, ob sich die Innovationskraft in Deutschland durchsetzt

Nachhaltige Veränderungen

Verhaltene Konjunkturaussichten und steter Wandel, neue Sorgenkinder und neue Hoffnungsträger: Was bedeuten die unterschiedlichen Entwicklungen eigentlich für die Wirtschaftskanzleien selbst und welche Geschäftsfelder sind derzeit besonders gefragt? Für die Branche herrsche momentan „keine Boomzeit“, sagt Christian Wolf. „Aber im Vergleich zu den drei Jahren, in denen wir im Krisenbereich totale Flaute hatten, geht es uns deutlich besser, seit etwa einem halben Jahr.“ Kristina Schreiber zitiert Immobilienwirtschaftsrechtler aus ihrem Hause, die berichten: „Es gibt viel zu tun, aber durchaus anders als vor dem Zinsanstieg.“ Bei den Projekten gehe es nun beispielsweise verstärkt um die Verbesserung der Nachhaltigkeit und um die Integration erneuerbarer Energien. Nachhaltigkeit ist ja längst mehr als der abstrakte Begriff, sie wird anhand von nachvollziehbaren ESG-Kriterien bemessen. Die Abkürzung steht für drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen: das E für Environment, also Umwelt, das S für Soziales und das G für Governance, also eine nachhaltige Unternehmensführung. Um diese Kriterien bemüht sich manches Unternehmen auch aus finanziellen Gründen: „Wenn bestimmte Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden, ermöglichen die Vorgaben der Taxonomie-Regulierung zinsgünstigere Kredite.“ Nachhaltiger werden, um auf lange Sicht Geld zu sparen: Da kann sich die Investition in eine juristische Beratung lohnen.

„Das immer strenger werdende regulatorische Umfeld hat in den vergangenen Jahren vermehrt zu Beratungsbedarf bei Unternehmen geführt“, sagt Tim Odendahl. Kurzfristig also profitieren auch Wirtschaftskanzleien von verbreiteter Unsicherheit. Das ist allerdings ein schmaler Grat. Sollten diese Unsicherheiten zu einem Rückgang der Wirtschaftskraft der Unternehmen führen, können sie sich die entsprechenden Honorare nicht mehr leisten - und dann leidet natürlich auch die Beratungsbranche“.

Nachfragen durch Sanktionen

Der Runde Tisch tagte im ersten Stock des Excelsior Hotel Ernst Bild: Thomas Banneyer
Der Runde Tisch tagte im ersten Stock des Excelsior Hotel Ernst Bild: Thomas Banneyer

Auch negative Entwicklungen können einzelnen Beratungszweigen Auftrieb geben. Davon berichtet Hendrik Schindler - nicht ohne den Zusatz „leider, muss man sagen“. Seit Beginn des Ukrainekriegs können die Kollegen, die sich mit dem Thema Wirtschaftssanktionen befassen, sich vor Arbeit nicht retten, insbesondere weil die EU ständig nachlegt mit Bestimmungen für Importe aus Russland.“ Immer wieder verschärfte Sanktionen führten zu immer neuen Nachfragen. In eine ähnliche Richtung - wenn auch unter denkbar anderen Vorzeichen - gehe es auch beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz: „Da müssen Unternehmen jetzt bis zum Produzenten des Rohstoffes nachweisen, wie das Produkt zu ihnen gelangt ist und dass in der gesamten Wertschöpfungskette die vorgegebenen sozialen Standards eingehalten wurden.“ Das überfordere viele Unternehmen. „Diese Überforderung mag für uns Anwälte kurzfristig gut sein. Aber für die Wirtschaft insgesamt ist das nicht gut.“ Es bestünden große Sorgen um den Standort Deutschland, aber auch um Europa: „dass man ins Hintertreffen gerät gegenüber den asiatischen Ländern, die diese Sachen nicht so genau nehmen“. Markus Düppengießer

DIE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER DES RUNDEN TISCHES

DER RUNDE TISCH

Der Runde Tisch ist eine Veranstaltung der Kölner Stadt-Anzeiger Medien. Regelmäßig bitten „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“ Spitzenvertreter verschiedener Wirtschaftszweige und Institutionen zum informellen Austausch. Die Gesprächsrunden finden zu überregionalen und lokalen Themen statt.