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Aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Köln: Industriebetriebe kämpfen mit hohen Kosten, große Sorge um Versorgungssicherheit mit Strom und Gas, die Rahmenbedingungen für Energiepreise sind mehr als herausfordernd
IHK Köln: Resiliente Unternehmen - strukturelle Risiken
IHK Köln: Resiliente Unternehmen - strukturelle Risiken
Die Stimmung bei den Unternehmen der Region hellt sich langsam auf. Bild: Adobe Stock

Die Rezession ist in der Region laut aktueller Konjunkturumfrage der IHK Köln bislang ausgeblieben. „Die Unternehmen haben sich resilienter erwiesen als zunächst erwartet. Es ist ihrem Mut, ihrer Kreativität und ihrer Anpassungsfähigkeit zu verdanken, dass die Lage besser ist, als befürchtet und die Erwartungen nicht mehr ganz so schlecht ausfallen", betont Ellen Lindner, Leiterin der Geschäftsstelle Leverkusen/ Rhein-Berg der IHK Köln.

Produktionsverlagerung

,,Der aktive Einsatz der Politik in Krisenzeiten hat durchaus Positives bewirkt. Dennoch verhindert der mangelnde politische Reformwille und die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland eine nachhaltige Erholung. Kritisch ist die Lage besonders bei energieintensiven Industriebetrieben. Diese kämpfen weiter mit hohen Kosten und haben große Sorge vor einer möglichen mangelnden Versorgungssicherheit bei Strom und Gas. Trotz Verbesserung des Konjunkturklimas besteht daher das Risiko, dass viele Schlüsselunternehmen für den Wohlstand in unserer Region ihre Produktion aus Deutschland weg in andere Länder verlagern, in denen Energie sicherer und günstiger zu haben ist.", fasst Ellen Lindner die aktuelle Lage zusammen.

Herausfordernd

Denn die Rahmenbedingungen seien auch abgesehen von den Energiepreisen für die Betriebe mehr als herausfordernd: Viele Unternehmen beklagten, dass die immer weiter ausufernde Bürokratie dringend erforderliche Investitionen hemmt.

„Wir müssen endlich unnötige Bremsklötze und Hindernisse beseitigen”

Außerdem leiden die Unternehmen unter einer häufig überalterten, maroden Infrastruktur und dem sich immer stärker manifestierenden Arbeitskräftemangel. ,,Unsere Unternehmen sind engagiert und mutig unterwegs und haben es in den vergangenen Jahren und Monaten mit immer neuen Herausforderungen zu tun gehabt. Die Politik muss sich an die Seite der Unternehmen stellen und endlich die unnötigen Bremsklötze und Hindernisse beseitigen.", so Ellen Lindner.

Die Lage in der Region

Insgesamt lassen die Konjunkturdaten zum Jahresbeginn etwas aufatmen. Die positiveren Aussichten resultieren aus aktuell niedrigeren Energiepreisen, dem etwas verbesserten Konsumklima und der leichten Abschwächung der Inflation. Im Ergebnis ist der Konjunkturklimaindex gegenüber der Vorumfrage von 79 auf 98 Punkte gestiegen und bewegt sich wieder in die Richtung der 100 Punktemarke. Die Beschäftigungspläne der Betriebe sind nahezu unverändert. Allerdings zeigt der aktuelle Höchststand von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, dass Mitarbeitende rar sind. Für die Unternehmen hat sich der Mangel an Fachkräften mittlerweile zu einem Mangel an Arbeitskräften ausgeweitet.

Licht am Ende des Tunnels

Im Rheinisch-Bergischen Kreis hellt sich die Lage auf. Zwar bewerten 22 Prozent der Unternehmen etwas weniger ihre Lage als gut (Vorumfrage 25 Prozent). Eine schlechte Lage melden nur noch 15 Prozent (Vorumfrage 26 Prozent). Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind optimistischer. Acht Prozent der Unternehmen rechnen mit einer positiveren Entwicklung (Vorumfrage drei Prozent), 36 Prozent gehen von einer ungünstigeren Entwicklung aus (Vorumfrage 65 Prozent). Die Investitionsbereitschaft bleibt gleich: Nur jeder fünfte Betrieb im Rheinisch-Bergischen Kreis möchte mehr investieren, knapp die Hälfte plant geringere Investitionen. Die Beschäftigungsaussichten haben sich um 17 Punkte zwar verbessert, allerdings liegt der IHK-Beschäftigungsindikator mit minus neun Punkten weiterhin im negativen Bereich. Als Hauptrisiken nennen die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis klar die Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent), gefolgt vom Fachkräftemangel (59 Prozent) und den Arbeitskosten (53 Prozent).