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Betriebe suchen dringend qualifizierten Nachwuchs, die Zahl der Azubis nimmt ab.
Berufsbörsen in der Region: Umdenken und neue Wege gehen
Berufsbörsen in der Region: Umdenken und neue Wege gehen
Auch das Team der Agentur für Arbeit sucht qualifzierten Nachwuchs und informierte über die entsprechenden Angebote. Bild: Frank Engel-Strebel

Das Werben um die besten Köpfe hat begonnen. Junge Leute, die nach einem Ausbildungsplatz suchen, haben derzeit hervorragende Chancen, denn auch in der Metropolregion Köln/ Bonn suchen Unternehmer händeringend nach geeignetem Nachwuchs. Das zeigt sich auch auf den gut besuchten Berufsbörsen in der Region, etwa im Brückenforum in Bonn-Beuel, wo zum 27. Mal die Agentur für Arbeit Bonn, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/ Rhein-Sieg sowie die Kreishandwerkerschaft zur Ausbildungsplatzbörse „Berufsstart 2022/23" eingeladen hatten oder an einer Berufsmesse an der Bornheimer Europaschule.

Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt

„Die Zeiten haben sich gewandelt", schilderte die Geschäftsführerin des Jobcenters Rhein-Sieg, Anja Roth, und sprach von einer Trendumkehr auf dem Ausbildungsmarkt: „Jetzt müssen sich die Betriebe um qualifizierte Nachwuchskräfte bewerben." 

Geht einfach los, seid mutig und nutzt - eure Chancen

Damit die jungen Leute nicht einfach so an den Ständen der Aussteller vorbeigingen, hieß es, kreativ zu sein und zum Mitmachen zu animieren. Beispielsweise durch einen ,,Berufe-Parcours". Auch bei anderen Veranstaltungen zeigten sich Unternehmen kreativ, etwa auf der Berufsmesse an der Bornheimer Europaschule.

Das Handwerk ist krisensicher

Olaf Weris, einer von zwei Geschäftsführerin des Dransdorfer Metallbaubetriebes Landsberg schilderte, dass er gerne doppelt so viele Menschen ausbilden möchte als bislang. Das käme auch den Kunden zugute: „Wir könnten die doppelte Arbeitsleistung erbringen, könnten uns auf dem Markt ganz anders darstellen und viel mehr und auch größere Aufträge annehmen, wenn wir genügend Fachkräfte hätten, so müssen wir Aufträge schieben", schilderte der Metallbaumeister. ,,Das Handwerk ist krisensicher, modern, kreativ und bildet tolle Aufstiegschancen. Wir brauchen nur noch Leute, welche die die Ausbildungsangebote auch wahrnehmen", warb Janin Fester, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. Und das Ausbildungsgehalt sei durchaus attraktiv, wie Jürgen Hindenberg Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK vorrechnete. Bei der dualen Ausbildung im Handwerk liege dieses im Schnitt bei 1028 Euro monatlich.

Zahl der Azubis nimmt ab

Auch bei den Banken und Sparkassen herrscht Bedarf wie Sparkassenbetriebswirt Christoph Reiner erklärte. Achtzig junge Leute begannen im vergangenen Jahr bei der Kreissparkasse Köln ihre Ausbildung:

,,Das klingt viel, wir bilden aber sonst rund hundert junge Leute pro Jahr aus." Bernd Lohmüller, Geschäftsführer Operativ bei der Agentur für Arbeit Bonn hat daher einen wichtigen Appell an alle jungen Frauen und Männer, die sich derzeit beruflich orientieren: ,,Geht bloß los, startet und seid mutig, nutzt eure Chancen. War es der falsche Weg, biegt ihr noch einmal ab." Auch Betriebe müssen umdenken und neue Wege gehen. Ein Beispiel ist die Teilzeitberufsausbildung.

Betriebe auf Nachwuchssuche

Wie dringend Betriebe Nachwuchs suchen, zeigte in Beuel noch eine andere Zahl. Rund hundert Unternehmen vom Handwerk bis zum Pflegedienstleister, vom Zoll bis zum Finanzamt oder vom Einzelhändler bis hin zum Freizeitpark konnten sich an zwei Tagen präsentieren. Die Warteliste war aber deutlich länger, wie Bernd Lohmüller schilderte: „Es hatten sich noch gut 50 weitere Betriebe aus der Region gemeldet. Wir hätten noch einen dritten Tag anbieten können, vielleicht machen wir das 2024."