Du bist auf dem Land geboren? Du hast dein ganzes bisheriges Leben mit den ewig gleichen Gesichtern zwischen den ewig gleichen Mais- oder Sonnenblumenfeldern oder in den Wäldern verbracht? Du bist jeden Morgen in den gleichen Bus gestiegen, zu dem immer gleichen Busfahrer, der vor deinen Augen gealtert ist? Dann bist du zur ewig gleichen Schule in den nächsten öden Ort gefahren. Dort, wo es gerade einmal ein Eiscafé, eine Eckkneipe, im besten Fall noch ein Jugendhaus gab. Und ansonsten: Kühe und Schafe und konservative Provinzialität. Kein Wunder, dass du jetzt, nachdem du endlich deinen Schulabschluss in den Händen hältst, nur noch eines möchtest. „Raus hier! Nix wie weg!“ In die Welt hinaus oder zumindest in die nächste Großstadt. Köln, Bonn, Koblenz und Trier liegen ja so weit nicht weg. Dort ist Licht und Kultur und Kunst. Dort werden die Bürgersteige nicht hochgeklappt, wenn die Sonne untergeht. Discos, Cafés, Konzerte, andere Gesichter, das pure Leben!
Stadtoder Landluft. Was macht wirklich freier?
Eine Sache vorweg: Es ist absolut nachvollziehbar und verständlich, wenn du nach der Schule erst einmal raus willst aus der Enge der Provinz und rein ins Abenteuer der glitzernden und pulsierenden Großstädte. Einige aus unserer Redaktion haben genau das getan. Die Frage nach dem „Gehen oder bleiben“ kann auch nur jeder für sich selbst entscheiden. Beides ist okay. Vor- und Nachteile gibt es hier und da. In der Stadt und auf dem Land. Finde es heraus. Wir wollen dir lediglich ein paar Hinweise geben, was für das eine oder das andere sprechen könnte.
Vorteil Land: Miete und Lebenshaltungskosten
Natürlich steht für alle Schulabgänger, sowohl für Auszubildende, aber noch mehr für Studenten, zunächst das Problem der Finanzierung einer eigenen Wohnung und des Lebensunterhalts an. Vor allem zurzeit, wo die Preise für Lebensmittel, Miete und Mietnebenkosten wegen der bekannten politischen Vorfälle und die daraus resultierende Inflation geradezu durch die Decke gehen. Hier wirst du auf dem Land noch größere Möglichkeiten haben, dir etwas Eigenes leisten zu können. In manchen deutschen Städten werden inzwischen bereits für kleinste Wohneinheiten oder ein winziges WG-Zimmer an die 1.000 Euro und mehr verlangt. Kein Azubi oder Student kann sich das leisten. Viele Jugendliche, die den Schritt in die Städte gewagt haben, haben nach kurzer Zeit bereits entnervt aufgegeben und sind wieder zu ihren Eltern zurückgezogen. Zu diesem Thema sind wir auf einen interessanten Bericht im Jugendmagazin „fluter“ gestoßen, den du dir einmal anschauen solltest. (Du findest ihn hier: https://www.fluter.de/generation-bumerang-miete-studium)
Vorteil Land: viel Vitamin B, noch mehr gute Luft
Es kommt natürlich darauf an, wie du persönlich tickst. Bist du eher ein Partymensch oder tauchst du lieber in die Natur ein? Magst du es eher anonym oder magst du die neugierigen, aber stets hilfsbereiten Nachbarn? Gute Luft und ein dichtes Netz an alten Bekanntschaften und damit jede Menge Vitamin B, also persönliche Kontakte, die dir auch beruflich weiterhelfen können, findest du eher in deinem kleinen Heimatort. Das sind Vorteile, die du vielleicht erst später zu würdigen weißt. In deine Entscheidungsfindung solltest du sie aber bereits jetzt einbeziehen. Denn anderswo ganz neu anzufangen ist nicht eben einfach. (dst):
GUT ZU WISSEN
Ein Termin, den du dir schon mal vormerken solltest: Am Freitag und Samstag, 16. und 17. Februar, findet in der Halle 11.1 der Koelnmesse die „Einstieg Köln 2024“ für Ausbildung, Studium und Gap Year statt. Dort werden mehr als 155 Hochschulen, Unternehmen und Gap-Year-Anbieter über ihre Angebote informieren. Alle Infos findest du hier: