„Rein in den Bus, raus mit nem Job“. So das Motto einer Initiative der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die in den nächsten Wochen mit einem Karrierebus in der Stadt unterwegs sein werden, um Nachwuchskräfte anzuwerben. Gesucht werden Mitarbeitende in allen Abteilungen. Insbesondere aber für die Ausbildung als Stadtbahn- oder Busfahrer und für Quereinsteiger. Wenn du dich also für den Beruf des Fahrers im Personenverkehr interessierst, solltest du dir das nicht entgehen lassen. Den genauen Tourenplan des Karrierebusses mit allen Terminen, Orten und Uhrzeiten findest du in der Infobox am Ende dieses Beitrags. Was dich im Busfahrerberuf so alles erwartet, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und wie die Ausbildung abläuft, möchten wir dir hier schon einmal vorab erklären. Die offizielle Bezeichnung des Ausbildungsberufes heißt übrigens Fachkraft im Fahrbetrieb. Denn neben der reinen Fahrausbildung in Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen beinhaltet die Ausbildung auch die Einsatzbereiche Büro, Werkstatt oder Kundenschalter. Rein rechtlich ist für den Einstieg in die Ausbildung kein Schulabschluss vorausgesetzt. Tatsächlich wurde zuletzt laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ein kleiner Prozentsatz der Ausbildungsanfänger ohne Schulabschluss eingestellt. Eine faire Chance also für all diejenigen, die irgendwann in ihrer Schulzeit den Faden verloren haben. Natürlich stehen deine Chancen weitaus besser, wenn du dich mit einem Hauptschul- oder Mittlere Reife-Abschluss bewirbst.
Mit dem großen Lenkrad für die Mobilität der Zukunft
Den Führerschein der Klasse D/DE zu erwerben, ist natürlich Grundvoraussetzung für alles Weitere. Schließlich trägst du eine große Verantwortung, wenn du deine Passagiere durch die Stadt oder über das Land chauffierst. Darüber hinaus lernst du aber auch das Fahrzeugmanagement, das richtige Verhalten in Notfällen oder bei Störungen und die Betriebssicherheit. Ein weiterer großer Lernfokus liegt auf der Betreuung sowie Beratung von Fahrgästen, beispielsweise zu Tarif- und Streckenfragen oder wenn Probleme auftreten sollten. Du solltest dir bewusst sein, dass der Beruf sehr anstrengend sein kann, denn du musst dich immer stark auf die Straße, deine Fahrgäste und andere Verkehrsteilnehmer konzentrieren und wirst auch nicht um den regelmäßigen Schichtdienst herumkommen. Schließlich sollen und müssen die Busse und Bahnen auch am frühen Morgen, abends und nachts rollen - auch an Werktagen, Sonn- und Feiertagen.
Die Berufsausbildung dauert drei Jahre und läuft dual ab. Das heißt, dass du sowohl in der Berufsschule als auch in deinem Betrieb ausgebildet wirst. Üblicherweise entscheidest du dich bereits im ersten Ausbildungsjahr für deinen Schwerpunkt. Du legst also gemeinsam mit deinem Ausbildungsbetrieb fest, welche Fahrzeuge du fahren wirst. In der Ausbildung lernst du auch, wie Fahrpläne erstellt werden und wie du mit eher unbequemen Fahrgästen umgehen musst. Du wirst also nicht nur hinterm Steuer sitzen und stumm vor dich hinfahren, sondern auch immer Kontakt zu Menschen haben, die dich fordern werden. Sei es nun, dass sie bloß Informationen wollen oder aber, dass sie sich lauthals beschweren, im schlimmsten Fall sogar rumpöbeln und andere Fahrgäste belästigen. Auch damit musst du zurechtkommen, musst Ruhe bewahren, freundlich, aber auch resolut sein, wenn es nötig wird. (dst)
Den Tourenplan des Karrierebusses der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) findest du hier: www.kvb.koeln/karrierebus
GUT ZU WISSEN
Als Busfahrer kannst du davon ausgehen, einen krisensicheren Beruf gewählt zu haben. Es ist absehbar, dass in den nächsten Jahren insbesondere in den Städten die Nachfrage im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiter steigen wird. Diese Tendenz wird durch die gesetzten Ziele für einen besseren Klimaschutz und durch die Pläne für eine Umgestaltung der Innenstädte noch verstärkt. Dem Busverkehr kommt hierbei eine besondere Rolle zu, da er viele Personenkilometer vom Autoverkehr auf den ÖPNV verlagern kann.