Nach einem starken Sturm können die Fahrrinnen für Schiffe auf dem Rhein oder der Ruhr durch Äste und anderes Treibgut verstopft sein. In diesem Fall ist der Wasserbauer gefragt, der sich mit Teamkollegen auf den Fluss begibt und die sichere Befahrbarkeit der betroffenen Fahrrinnen wieder herstellt. Bei Hochwasser oder bei einer Sturmflut sorgen Wasserbauer für die Sicherheit gegen Dammbruch und Wassereinfluss und reparieren etwaige Schäden professionell mit speziellen Maschinen und Geräten.
Wartung und Pflege von verschiedensten Wasserbauwerken
Wasserbauer beschäftigen sich mit der Wartung und Pflege von verschiedensten Wasserbauwerken. Sie überprüfen die Bausubstanz von Dämmen, Schleusen, Ufersicherungen und anderen Anlagen im Küsten- und Inselschutz und gewährleisten deren Funktionalität. Sie sorgen für die Sicherheit des Binnenschiffsverkehrs, indem sie Verkehrsschilder und schwimmende Bojen anbringen und erneuern, defekte Schleusen reparieren oder entrosten und Wassertiefen in Kanälen und Hafenbecken messen, um die ungehinderte Durchfahrt zu gewährleisten. Wenn Ufer neu befestigt werden müssen, verdichten Wasserbauer den Boden für die Zufahrtswege der Planierraupen und Bagger und kümmern sich auch um die folgende Neubepflanzung mit Sträuchern oder Bäumen. Die Arbeit findet bei Wind und Wetter meistens draußen statt, auf Booten oder schwimmenden Baufahrzeugen, da ist eine gute Konstitution gefragt.
Zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten
Die praktische Ausbildung zum Wasserbauer findet in einem Baubetrieb oder bei Wasser- und Schifffahrtsämtern statt, dazu kommt der theoretische Teil in einer Berufsschule, oft im Blockunterricht. Technisches und mathematisches Verständnis sind wichtig, da zum Beispiel Sohlengefälle oder Strömungsgeschwindigkeiten berechnet werden müssen. Zur Aufstiegsfortbildung eignen sich die Berufe Wasserbaumeister oder auch Tiefbautechniker. Als mögliche Studiengänge an einer Hochschule bieten sich Bauingenieurswesen, Vermessungstechnik oder Geoinformatik an. (us)
GUT ZU WISSEN
Europas größter Binnenhafen befindet sich in Duisburg. Die Binnenschifffahrt für den Handel ist in der Region um Rhein und Ruhr besonders bedeutsam, denn große Teile der Ruhr und des Rheins sind als Wasserstraße geeignet, und kein anderer Verkehrsträger transportiert mit so wenig Energie so viele Güter.