Hier laufen die Anliegen von Richtern, Staatsanwälten und Rechtspflegern zusammen und eine gute und sorgfältige Führung garantiert einen reibungslosen Geschäftsablauf innerhalb der Justiz.
Über den Schreibtisch der Justizfachwirte gehen sämtliche Akten des Gerichts. Sie berechnen Kosten und Fristen, führen während Strafprozessen Protokoll oder bescheinigen die Rechtskraft von Urteilen.
Justizfachwirte kümmern sich jedoch nicht nur um die Angelegenheiten der Gerichte und Staatsanwaltschaften, sondern bilden die Brücke zwischen Richter und Bürger, zwischen Volk und Justiz. Sie sind Ansprechpartner für verschiedenste Anliegen, erklären Sachverhalte allgemeinverständlich und weisen Prozessbeteiligten den Weg zu weiteren zuständigen Stellen. Sie stehen Gerichtsbesuchern und Zeugen mit Rat und Tat zur Seite, organisieren Termine und kümmern sich um die fristgerechte Zustellung von Schriftstücken. Die Kostenberechnung von Gerichtsverfahren und die Kontrolle von Zahlungsein- und ausgängen obliegt ihrer Verantwortung ebenso wie die Registrierung eingehender Klagen und das Vorladen der Prozessbeteiligten.
Neben Zeugen werden auch oft Sachverständige angehört, deren Wissen für einen Prozess von Bedeutung sein kann. Sowohl Zeugen als auch Sachverständigen steht für ihren Einsatz vor Gericht eine Entschädigung zu - zum Beispiel für Verdienstausfall oder Fahrtkosten. Die Aufgabe des Justizfachwirtes ist es, diese Entschädigungen festzusetzen.
Umfangreiches Fachwissen vonnöten
Für all diese abwechslungsreichen Tätigkeiten benötigen Justizfachwirte ein umfangreiches Fachwissen, welches während einer zweijährigen Ausbildung erworben wird. Diese Ausbildung besteht aus wechselnden Blöcken mit insgesamt 14 Monaten Praxis mit Begleitunterricht in Gerichten und Staatsanwaltschaften und zehn Monaten Theorie in einem Ausbildungszentrum. Schon während der Ausbildung wird der angehende Fachwirt auf Widerruf verbeamtet, später ist dann die mittlere Beamtenlaufbahn der übliche Karriereweg. Arbeitgeber sind Amts-, Land- und Oberlandesgerichte, Staatsanwaltschaften, Sozial- und Finanzgerichte sowie verschiedene Bundesgerichte. Beförderungen sind bis zum Justizamtsinspektor mit Amtszulage möglich.
Entsprechende Weiterbildung ermöglicht es dem Fachwirt, den höher besoldeten Beruf des Gerichtsvollziehers oder des Rechtspflegers zu ergreifen, auch ein Studium der Rechtswissenschaften ist denkbar. (us)
Am Puls der Zeit
KAUFLEUTE FÜR MARKETINGKOMMUNIKATION
Was früher die Werbekaufleute waren, nennt sich seit dem Jahr 2006 Kaufleute für Marketingkommunikation, da sich die Ansprüche an den Beruf verändert haben und die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen nicht ausschließlich durch reine Werbung erfolgt. Daher findet die Ausbildung heute nicht mehr nur in klassischen Werbeagenturen statt, sondern die Schulabgänger, zu 80% Abiturienten, haben die Wahl zwischen verschiedenen Betrieben wie Mediaagenturen, Marketingabteilungen großer Firmen oder anderen Dienstleistern im Bereich Kommunikationswirtschaft. Neben der Privatwirtschaft bietet auch der öffentliche Dienst Lehrstellen und gut bezahlte Arbeitsplätze an. Marketingkommunikation ist sehr vielfältig und als Beruf daher erfreulich abwechslungsreich. Kampagnen werden per Brainstorming und am Computer entworfen, um sie später praktisch umzusetzen, Märkte müssen beobachtet und analysiert werden, um die richtigen strategischen Maßnahmen zu ergreifen, Kunden werden im persönlichen Beratungsgespräch von verkaufsfördernden Konzepten überzeugt. Aufgeschlossene und kreative Persönlichkeiten mit guter Menschenkenntnis können sich in diesem Beruf verwirklichen und nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine der zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen. Denkbar ist eine Fortbildung zum Betriebs- oder Fachwirt oder ein Marketing- oder BWL-Studium an einer Universität. (us)