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Das Kreuz mit dem Kreuz
Rückenschmerzen können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben. Betroffene können selbst sehr viel tun, damit die Beschwerden bald wieder verschwinden
Das Kreuz mit dem Kreuz
Das Kreuz mit dem Kreuz
Rückenprobleme können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben. Bild: Billion Photos.com - stock.adobe.com

Drei von vier Deutschen leiden mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen, erklärt die Aktion Gesunder Rücken (AGR). Jüngere Menschen seien häufiger betroffen als ältere Personen. Die gute Nachricht: Auch wenn die Beschwerden unangenehm sind, sind sie in über 90 Prozent unkompliziert und nur selten liegt eine ernsthafte Erkrankung vor.

Jeder kann selbst dazu beitragen, Rückenschmerzen vorzubeugen. Dabei hilft ein Blick auf die häufigsten Ursachen: Muskelverspannungen aufgrund von Fehlhaltungen, einseitige Belastungen und mangelnde Bewegung. Letzteres ist fatal für den Körper, denn dadurch verkümmern die über 600 Muskeln des menschlichen Körpers. „Sie sind dann nicht mehr in der Lage, uns vernünftig aufrecht zu halten. Dann reicht schon eine kleine falsche Bewegung aus und die, Hexe schießt ins Kreuz'. Ein Plus an Bewegung gilt längst als bester Rückenschutz", betonen die Experten.

Es gilt also, wieder mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Sportliche Höchstleistungen sind dabei nicht gefragt, sondern vielmehr Aktivitäten, die einfach in den Alltag integriert werden können. Die Tipps der AGR:

• Erledigen Sie Besorgungen öfter zu Fuß.

• Nehmen Sie eher mal die Treppe anstatt den Aufzug.

• Schon mit fünfzehn Minuten Fußweg zweimal täglich in mäßigem Tempo zur Bahn oder zum Einkaufen können auch Couch-Potatoes die Hälfte ihres Tagessolls an körperlicher Aktivität erreichen.

• Müssen Sie länger stehen, dann entlasten Sie die Wirbelsäule, indem Sie Ihr Gewicht ab und zu von einem Bein auf das andere verlagern.

"Ein Plus an Bewegung gilt längst als bester Rückenschutz"

Selbst die Zeit in der Warteschlange an der Einkaufskasse oder der Bushaltestelle kann als Bewegungszeit genutzt werden, etwa um die Wirbelsäule zu strecken oder die Muskulatur zu dehnen.

Im Arbeitsalltag lässt sich mit Bewegung ebenso viel gegen Rückenschmerzen tun. ,,Verändern Sie möglichst oft Ihre Sitzposition. Sitzen Sie zum Beispiel mal mehr nach vorne gebeugt, mal aufrechter, dann wieder ganz entspannt nach hinten gelehnt", lautet dazu der Ratschlag. Wichtig ist zudem die Arbeitsplatzergonomie.

Nach Angaben der AGR spielt auch die Psyche bei Problemen rund um die Wirbelsäule eine entscheidende Rolle: ,,Jede Form von Stress, sei es im Job, in der Familie oder in der Liebe, lässt die Muskeln verspannen und das verursacht Schmerzen." Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich die Beschwerden oft durch die Behandlung der Psyche bessern lassen.

Wie bei nahezu allen Gesundheitsthemen ist die Ernährung auch beim Thema Rückenschmerzen ein wichtiger Faktor: Übergewichtige leiden häufiger unter Rückenschmerzen als Normalgewichtige. Dazu erklärt die AGR: ,,Die überflüssigen Pfunde bringen die Statik der Wirbelsäule mächtig durcheinander. Besonders betroffen sind die Bandscheiben."


Damit der Körper nicht zur Last wird

Gewicht zu reduzieren kann ein harter und langer Kampf sein. Eine Adipositas-Therapie kann nachhaltig helfen

Kurzfristige Diäten oder reines ,,Abhungern“ haben nur selten einen bleibenden Effekt. Menschen mit Adipositas müssen ihr Gewicht dauerhaft senken und ihren Energiestoffwechsel normalisieren. Hierfür ist es wichtig, auch Lebensgewohnheiten zu verändern. Eine Adipositas-Therapie besteht nicht nur aus einer Ernährungsberatung. Sie ist nur ein Teil eines Gesamtpakets, das Mediziner als „multimodale konservative Therapie" (MMK) bezeichnen, einer Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie.

Viele Übergewichtige kompensieren negative Gefühle wie Trauer, Frustration und Stress mit Essen. Es ist wichtig, die seelischen Ursachen aufzudecken. Speziell geschulte Therapeuten helfen den Patienten, neue Wege aufzuzeigen, um mit seelischen Belastungen umzugehen, etwa durch mehr Bewegung. Die Bewegungstherapie ist ein zentraler Baustein der MMK. Hierbei stehen Kraft- und Ausdauersportarten im Fokus, die neben dem Verbrauch von Kalorien auch darauf abzielen, ein zufriedenes Gefühl beim Patienten zu hinterlassen. Denn die steigert Ausschüttung von „Glückshormonen" das Wohlbefinden.

Parallel hierzu lernt der Patient die praktischen Aspekte der Ernährungsumstellung. Dabei ist es wichtig, konkrete, realistische Ziele zu setzen, die je nach Schwere der Erkrankung individuell festgelegt werden. Der Patient erhält außerdem praktische Tipps, worauf beim Einkauf von Lebensmitteln geachtet werden muss und wie er abwechslungsreich kochen kann. Ist der Betroffene bereits an Diabetes mellitus erkrankt, wird eine Diabetesberatung angeschlossen.

Weitere Informationen zur Behandlung von Adipositas im Internet u.a. hier: