Abo
Login

Navigation

KStA PLUS abonnieren

Zum Abo-Shop

Artikel teilen

Schriftgröße ändern

Artikel zur Merkliste hinzugefügt

Rückgangig

Artikel von der Merkliste entfernt

Sie folgen nun

Rückgangig

Sie folgen

Der aktuelle Immobilienpreisindex verzeichnet einen neuen Höchstwert
Preisauftrieb bei Wohn- und Büroimmobilien hält an
Der aktuelle Immobilienpreisindex verzeichnet einen neuen Höchstwert
Der aktuelle Immobilienpreisindex verzeichnet einen neuen Höchstwert
Moderne Büros müssen vielfältige Ansprüche erfüllen Bild: Victor zastol‘skiy/stock.adobe.com

Die Immobilienpreise in Deutschland stiegen im ersten Quartal 2022 um 8,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021. Damit erreichte der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) mit 190,8 Punkten erneut einen neuen Höchstwert (Basisjahr 2010 = 100 Punkte). Der Index basiert auf einer von vdpResearch quartalsweise durchgeführten Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten.Den stärksten Zuwachs verzeichneten wieder Wohnimmobilien, die sich deutschlandweit um 10,7 Prozent verteuerten. Die Preise für Gewerbeimmobilien erhöhten sich zum zweiten Mal in Folge und wiesen ein Plus von 1,8 Prozent auf. Treiber dieser Entwicklung waren hier die Büroimmobilienpreise, die im ersten Quartal 2022 um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zulegten. Die Preise für Einzelhandelsimmobilien verzeichneten dagegen ein Minus von 3,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.Auswirkungen des Krieges„Der Immobilienmarkt in Deutschland befindet sich weiterhin im Aufwind – und das, obwohl die Pandemie nach wie vor nicht ausgestanden ist und mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ein höchst beunruhigender exogener Schock eingetreten ist. Doch auch wenn aktuell noch keine Auswirkungen auf den hiesigen Immobilienmarkt zu erkennen sind, bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß sich Zweit- und Drittrundeneffekte in den nächsten Quartalen einstellen”, betonte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Wohnimmobilien in Deutschland wurden auch im ersten Quartal 2022 stark nachgefragt. Die Preise stiegen um 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Anstieg setzte sich dabei zusammen aus der Verteuerung des selbst genutzten Wohneigentums (+12,5 Prozent) und der Preissteigerung bei Mehrfamilienhäusern (+9,1 Prozent). Die Neuvertragsmieten erhöhten sich um 3,7 Prozent. Der Liegenschaftszins sank um 4,9 Prozent. 

Der aktuelle Immobilienpreisindex verzeichnet einen neuen Höchstwert-2
Bild: FollowTheFlow/stock.adobe.com

Die Top 7-Städte

Leicht höher als in Gesamtdeutschland fiel der Preisauftrieb in den Top 7-Städten aus: Die Wohnimmobilienpreise legten dort im ersten Quartal 2022 durchschnittlich um 11,2 Prozent zu – verglichen mit dem Vorjahresquartal. Dabei verzeichneten Berlin, Köln und München mit 12,5 Prozent, 11,9 Prozent beziehungsweise 11,5 Prozent die höchsten Anstiege, gefolgt von Hamburg (+10,2 Prozent), Stuttgart und Düsseldorf (jeweils +9,4 Prozent). In Frankfurt am Main fiel das Preiswachstum mit 8,5 Prozent etwas niedriger aus.

Die unterschiedliche Entwicklung der beiden Gewerbeimmobilien-Segmente Büro und Einzelhandel im ersten Quartal 2022 ließ sich nicht nur an den Preisen ablesen. Im Vorjahresquartalsvergleich sank der Index der Neuvertragsmieten bei Einzelhandelsimmobilien um 2,0 Prozent, während er bei Büroimmobilien um 1,6 Prozent stieg. Der Liegenschaftsindex für Büroimmobilien gab entsprechend um 2,2 Prozent nach, für Einzelhandelsimmobilien stieg der Index hingegen um 1,3 Prozent.

„Dynamik wird sich abflachen”

Für die nächsten Quartale geht Tolckmitt aus heutiger Sicht von einer Fortsetzung der aktuellen Entwicklung aus: „Die Immobilienpreise dürften weiter steigen, da vor allem das Angebot an Wohnimmobilien weiterhin nicht mit der Nachfrage mithalten kann, so Tolckmitt. „Die Preisdynamik wird aber aufgrund des erreichten Preis- und Mietniveaus und der steigenden Zinsen abnehmen.” Einen Unsicherheitsfaktor stellten die möglichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine dar, deren Folgen auf einzelne Assetklassen und deren Preisentwicklungen noch unklar seien. (mit dpa)
 

Kurz & kompakt

Die Methode

Der aktuelle Immobilienpreisindex verzeichnet einen neuen Höchstwert-3
Grundlage bilden die Daten von 700 Kreditinstituten Bild: sdecoret /stock.adobe.com

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht vierteljährlich auf Basis stattgefundener Transaktionen Miet- und Preisindizes zur Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkte. Der durch das Analysehaus vdpResearch erstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der Deutschen Bundesbank. Grundlage bilden die von über 700 Kreditinstituten der deutschen Finanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierte Kaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft. (dpa)