Neue Zielgruppen
Wer in Urlaub oder Freizeit Radtouren unternimmt, nutzt das Fahrrad auch häufiger im Alltag“, erklärt Patrick Schumann, Projektkoordinator Infrastruktur des Radregion Rheinland e. V. „So steigen neben den Best Agern auch viele junge Menschen und Familien vermehrt aufs Rad.“ Diese teils neuen Zielgruppen im Freizeitradverkehr erwarten jedoch gut ausgebaute und sichere Radwege. Dazu wird eine attraktive begleitende Infrastruktur mit Abstellanlagen, Rastplätzen, Schutzhütten und Infotafeln benötigt.
Um das Bike-Erlebnis entspannt zu gestalten, legen die Fahrrad-Touristen ebenso Wert auf eine gute Anbindung an den ÖPNV, vielfältige Freizeit-, Gastronomie- und Übernachtungsangebote entlang der Routen sowie auf entsprechende Serviceofferten zum Verleih, Reparatur oder Transport der Zweiräder. Als Ergebnis der bereits vorangetriebenen Stärkung der Infrastruktur wurde im Rhein-Erft-Kreis die „Wasserburgen-Route“ als Qualitätsradroute mit drei Sternen vom ADFC klassifiziert. Sie gilt als gelungenes Beispiel für die Verknüpfung einer Radroute mit der touristischen Infrastruktur, wie Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Einkehrmöglichkeiten sowie Unterkünften.
Attraktive Ziele
„Im Sinne der Qualitätsentwicklung ist im Rhein-Erft-Kreis schon einiges auf den Weg gebracht worden“, sagt Patrick Schumann. „Auch wenn an manchen Stellen sicher noch Verbesserungspotenzial besteht.“ Bereits heute lockt das Wegenetz Touristen und Gäste an, die für einen Tagesausflug oder zum Kurzurlaub in den Rhein-Erft-Kreis kommen. So lassen sich von einem Hotel oder beispielsweise mit einem bei der Camping Oase in Kerpen-Sindorf gekauften Wohnmobil Radtouren in die Umgebung starten. Denn die auch über die Grenzen des Kreises hinaus gut vernetzte Region bietet attraktive Ziele vom Erftmuseum in Erftstadt-Gymnich über die Weltkulturerbe-Schlösser Augustusburg und Schloss Falkenlust in Brühl bis hin zum Bubenheimer Spieleland, das in Nörvenich im angrenzenden Kreis Düren angesiedelt ist. Für eine Einkehr empfehlen sich das Restaurant Hallerhof in Bergheim oder die Villa Sophienhöhe in Kerpen.
» www.radregionrheinland.de
Erweiterung für das Erftmuseum
Fördergelder ermöglichen eine Ausstellung zur Flutkatastrophe
Erneut konnte der Naturpark Rheinland im Förderwettbewerb „Naturparke.2024.NRW“ überzeugen. So stehen nun für die kommenden Jahre rund 340.000 Euro für Projekte zur Verfügung, die die Folgen der Hochwasserkatastrophe abmildern sollen. Eines der Teilprojekte ist eine Sonderausstellung zur Flut, die dauerhaft im bereits vorhandenen Erftmuseum in Erftstadt-Gymnich untergebracht werden soll.
Darstellen und erinnern
Bereits 2014 wurde im Naturparkzentrum Gymnicher Mühle die Dauerausstellung „KM51 – Das Erftmuseum“ eröffnet. Der Name rührt vom Standort des Museums am Flusskilometer 51 her, der nahezu exakt in der Mitte des 103 Kilometer langen Flusslaufes liegt. Über drei Ebenen folgt die aktuelle Schau im ehemaligen Scheunengebäude der historischen Wassermühle der Erft auf ihrer Reise von der Quelle bis zur Mündung. Immer aus der Sicht des Flusses werden an zwölf interaktiven Stationen Geschichten erzählt, die spannende Einblicke in die Besonderheiten des Gewässers geben. Nun soll die Ausstellung aktualisiert werden, um die Katastrophe vom Juli 2021 umfassend darzustellen und an die Geschehnisse zu erinnern. Dafür bildet der Naturpark derzeit einen Lenkungskreis, der ein Konzept unter Beteiligung von Anwohnenden und Anrainerkommunen der Erft und ihrer Nebenflüsse erarbeiten soll. Dieses wird dann durch eine Museumsfirma mit einem Investment von rund 120.000 Euro umgesetzt. Eröffnet werden soll das neue Museum zum zweiten Jahrestag des Flutereignises im kommenden Jahr.
"In der Region ist schon einiges auf den Weg gebracht worden"
Wasserzentrum Gymnicher Mühle
Gymnicher Mühle 10
50374 Erftstadt-Gymnich
» www.naturparkzentrumgymnichermuehle.de