Die Nordeifel ist offiziell als nachhaltiges Reiseziel von dem renommierten Zertifizierungsunternehmen TourCert gGmbH ausgezeichnet worden. „Damit zählt die Region zu den Vorreiteren für sanften, verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Tourismus in Deutschland“, so Landrat Markus Ramers, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Nordeifel Tourismus GmbH (NeT), stolz. Die Zertifizierung der Destinationsmanagement-Organisation zeichnet großes Engagement der Geschäftsstelle und der Region im Bereich ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit aus. Klimafreundlich unterwegs sein auf Radwegen oder den EifelSchleifen und EifelSpuren, übernachten bei ausgezeichneten und engagierten Gastgebern oder eintauchen ins natürliche Nachterlebnis bei Sternenwanderungen - offiziell zertifiziert, bietet die Nordeifel ihren Gästen vielfältige Möglichkeiten, die Region von ihrer nachhaltigen Seite her kennenzulernen. Neben dem Erlebnis für Gäste sind mit der Zertifizierung auch innerbetriebliche Maßnahmen und impulsgebende, strukturelle Anstöße für die Region im gesamten Komplex der Nachhaltigkeit vorgesehen. Die Auszeichnung, die für drei Jahr gilt, ist mit der Verpflichtung zur weiteren nachhaltigen Entwicklung der Region verbunden. Dabei ist klar, dass nachhaltiges Engagement nicht enden darf, sondern als dauerhafter Prozess und damit kontinuierliche Aufgabe und zugleich Verpflichtung anzusehen ist.
Touristisches Leitblid
Vor fünf Jahren hatte die NeT bereits beim „Bundeswettbewerb nachhaltige Tourismusdestinationen 2016/17“ den zweiten Platz belegt und ist darüber hinaus seit Mai 2020 Mitglied der bundesweiten Exzellenzinitiative nachhaltige Reiseziele. Mit der jetzigen Zertifizierung geht die Nordeifel Tourismus GmbH nun den nächsten Schritt, der die betriebsinterne Ausrichtung und das regionale Engagement unterstreichen. Schon seit 2017 ist das Thema Nachhaltigkeit im touristischen Leitbild der Nordeifel verankert. Seit dem letzten Jahr gibt es einen Nachhaltigkeits-Beirat, der die Geschäftsstelle berät und unterstützt. Zum Start des Zertifizierungsprozesses zu Beginn des Jahres 2022 wurde ein Nachhaltigkeits-Team in der Geschäftsstelle einberufen und ein Nachhaltigkeitsbeauftragter gewählt. Im weiteren Verlauf erfolgte nicht nur eine umfangreiche Datenerhebung rund um Verbräuche, Beschaffung und wirtschaftliche Kennzahlen, sondern auch eine Befragung der touristischen Kooperationspartner, Gästeführer und Lieferanten. Basierend auf den Ergebnissen der Umfragen und eigener Erkenntnisse in der Geschäftsstelle wurde für das Jahr 2023 ein Verbesserungsprogramm entwickelt, das unter anderem folgende Maßnahmen enthält: Pflege des Partnernetzwerks mit Durchführung eines jährlichen Treffens mit Impuls und Möglichkeit zum Austausch, Erstellung eines auf nachhaltigen Tourismus ausgerichteten Kommunikationskonzeptes und Erstellung einer Beschaffungsrichtlinie für die Geschäftsstelle.
Partnerbetriebe
Um das Engagement in die Region auszuweiten, dieser Schritt ist im Rahmen der Zertifizierung verpflichtend, wurde ein Partnernetzwerk mit touristischen Kooperationspartnern aufgebaut, die sich nun als nachhaltige Partnerbetriebe im Reiseziel Nordeifel präsentieren dürfen. Dazu zählen kleinere und grössere Übernachtungsbetriebe, Campingplätze, Cafés und Restaurants, sowie Ausflugsziele und viele mehr.
Nachhaltiger Tourismus: Nordeifel hat sich unter den Top 10 etabliert
Das Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigt die Macher der Tourismusregion "Nordeifel“ bereits seit zehn Jahren. Patrick Schmidder, Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, erläutert im Interview die Hintergünde.
Die Nordeifel ist seit Ende des vergangenen Jahres offiziell als „nachhaltiges Reiseziel“ zertifiziert. Welche Bedeutung hat das für die Region?
Patrick Schmidder: Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt uns bereits seit über zehn Jahren bei unserer touristischen Arbeit. Die Zertifizierung bringt nun das jahrelange Engagement der Region zum Ausdruck. Da Nachhaltigkeit kein endender Prozess ist, ist die Region und wir als Destinationsmanagement-Organisation gefordert, weiter intensiv die Nachhaltigkeit in unsere tägliche Arbeit zu implementieren, unter anderem über ein jährliches Verbesserungsprogramm, aber auch zahlreiche Projekte, an denen wir beteiligt sind. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch das Netzwerk mit nachhaltigen Partnerbetrieben, das aktuell über 30 Betriebe umfasst und stetig wächst.
Sie haben sich zudem bei einem bundesweiten Wettbewerb als „nachhaltige Urlaubs destination“ beworben. Wann geht es zur Preisverleihung nach Berlin?
Patrick Schmidder: Die Nordeifel hat sich mittlerweile fest im Kreis der bundesweit nachhaltigsten Tourismusregionen etabliert und gehört zu den TOP 10. Das beweist der erneute Finaleinzug. Am 21. Juni werden alle erfolgreichen Regionen von Umweltministerin Steffi Lemke ausgezeichnet.
Zertifizierung und Wettbewerb sind das eine, was aber bedeutet das in der konkreten Umsetzung vor Ort? Können Sie an Beispielen aufzeigen, was nachhaltiger Tourismus in der Nordeifel für Gäste wie Gastgeber bedeutet?
Patrick Schmidder: Wir möchten unter anderem die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit in Form von konkreten Maßnahmen und Projekten implementieren und in Angebote und Produkte umsetzen. Dazu gehören unsere Mehrtagesarrangements, die stetig mit nachhaltigen Bausteinen wie der GästeCard oder dem Grünen Euro angereichert werden. Ebenso arbeiten wir intensiv an Projekten mit, wie zum Beispiel dem natürlichen Nachterlebnis. Hier möchten wir Gästen den Eifeler Nachthimmel näher bringen und gleichzeitig für den richtigen Umgang mit nächtlicher Beleuchtung sensibilisieren im Sinne der Vermeidung von Lichtverschmutzung. Auch als Geschäftsstelle sind wir gefragt, um dort nach Möglichkeit so nachhaltig wie möglich, wie zum Beispiel beim Thema Materialbeschaffung, Ressourcenverbrauch und Zusammenarbeit mit Lieferanten, vorzugehen.
Abschießend: Gibt es schon ein Ergebnis bei der Wahl zum „Wanderweg des Jahres“?
Patrick Schmidder: Die EifelSpur „Toskana der Eifel“ hat die erstmals durchgeführte Wahl gewonnen und ist damit der Schönste Wanderweg im Jahr 2023 in der Nordeifel. Die Wahl findet jährlich statt.