Abo
Login

Navigation

KStA PLUS abonnieren

Zum Abo-Shop

Artikel teilen

Schriftgröße ändern

Artikel zur Merkliste hinzugefügt

Rückgangig

Artikel von der Merkliste entfernt

Sie folgen nun

Rückgangig

Sie folgen

Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto äußert sich zur aktuellen Situation des Handwerks vor Ort
Deutschland braucht das handwerkliche Know-how
Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto äußert sich zur aktuellen Situation des Handwerks vor Ort
Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto äußert sich zur aktuellen Situation des Handwerks vor Ort
Marcus Otto ist Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land. Bild: KHW

Sie haben wieder stattgefunden, die Lossprechungsfeiern für Gesellinnen und Gesellen, die Meisterfeiern für die frisch gekürten Handwerksmeisterinnen und -meister. Wie wurde das vermisst! Die Feierlichkeiten fanden unter besonderen Umständen statt. Die ersten Ehrungen der Jungmeister und Jungmeisterinnen und Gesellinnen und Gesellen in öffentlichem Rahmen seit Beginn der Pandemie steht im Zeichen weiterer Herausforderungen – Stichworte Klimawandel und Ukraine. Meister und zuvor Geselle zu werden, verlangt schon zu „normalen“ Zeiten viel Durchhaltevermögen, umso schwerer war es durch die Corona-Umstände.

Nur mit Hilfe des Handwerks

Die Kandidaten haben trotz der Unsicherheit, welche Prüfungen wann und wie abgelegt werden konnten, und der Notwendigkeit zu improvisieren und in Eigenregie zu lernen, die Prüfungen geschafft und eine echte „Meisterleistung“ vollbracht. Die jungen Absolventen haben tolle Perspektiven, sie haben viel Spannendes vor sich: Die großen Transformations- und Modernisierungsziele kann unser Land nur mithilfe des Handwerks erreichen. Solaranlagen auf Dächern und Ladesäulen für E-Autos installieren, das zähle ebenso zu den Aufgaben wie für hochwertige Lebensmittel zu sorgen oder die Menschen mit Brillen und Hörgeräten zu versorgen – nur ein paar Beispiele aus dem breiten Spektrum der Handwerksberufe.

Sie dürfen stolz sein

Handwerkerinnen und Handwerker halten unser Land am Laufen. Und sie sind es, die auch die ganz großen Herausforderungen unseres Landes maßgeblich gestalten: die Klima- und die Mobilitätswende, die Digitalisierung, die Modernisierung unserer Infrastrukturen, allerdings gegenwärtig in einer Zeit großer Verunsicherung. Schon die Pandemie hat vielen Betrieben zugesetzt, es fehlt an Fachkräften, Treibstoff- und Energiepreise steigen und die sich zuspitzenden Material- und Lieferengpässe belasten zusätzlich. Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen können die Jungmeister und Junggesellen aber zuversichtlich sein: Gerade für ausgebildete Handwerker in ihrem Gewerk bleiben die Aussichten hervorragend, weil die Arbeit im Handwerk nicht ausgehen wird – bei all den tiefgreifenden Transformationsaufgaben, aber auch im Wohnungsbau oder bei der täglichen Versorgung einer immer älteren Bevölkerung. Es ist auch die Zeit, sich perspektivisch neu auszurichten, Neues zu wagen und auch den Schritt in die Selbstständigkeit ins Auge zu fassen. In den kommenden fünf Jahren stehen bundesweit rund 125.000 Unternehmensnachfolgen im Handwerk an, allein im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land sind es hunderte.

Es sind die Meisterinnen und Meister, die Gesellinnen und Gesellen des Handwerks, die auch in diesem Jahr wieder stolz darauf sein können, ihren Abschluss geschafft zu haben. Deutschland braucht sie, braucht ihr Knowhow, ihr Anpackertum und ihren Mut!

"Es ist auch die Zeit, sich perspektivisch neu auszurichten, Neues zu wagen"