Das menschliche Verdauungssystem ist hochkomplex. Viele Organe sind daran beteiligt und sorgen durch ihr Zusammenspiel dafür, dass die Nährstoffe aus dem Essen vom Körper aufgenommen werden können. Doch das System funktioniert nicht immer einwandfrei - Bauchdrücken, Magenschmerzen, Sodbrennen und andere Verdauungsbeschwerden kennt jeder von uns. Manchmal stecken auch ernsthafte Erkrankungen dahinter.
Vielfältige Ursachen für Verdauungsbeschwerden
Die Ernährung spielt beim Thema Verdauung eine große Rolle. Zu viel Essen, zu fettes Essen, zu viel Zucker oder blähende Nahrungsmittel wie Kohl oder Hülsenfrüchte tun uns meist nicht gut. Hinzu kommen Unverträglichkeiten und Allergien wie zum Beispiel Laktoseintoleranz. Diese führt bei den Betroffenen nach dem Genuss von Milchprodukten zu Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall. Doch auch die Psyche kann auf den Magen schlagen. Stress bei der Arbeit, Liebeskummer und andere Sorgen verursachen häufig Verdauungsbeschwerden. Weitere Gründe können Bewegungsmangel, eine zu geringe Trinkmenge oder Nebenwirkungen von Medikamenten sein. Manchmal ist es einfach ,,nur" das Alter: Viele ältere Menschen vertragen schweres Essen oder scharfe Gewürze nicht so gut wie in jüngeren Jahren. Für sie und alle anderen, die Verdauungsbeschwerden vom Essen haben, lautet die Lösung: Ernährungsumstellung!
Leicht verdauliche Kost und fettarme Zubereitung
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln und Reis in der Regel leichter verdaulich als stark fett- oder proteinhaltige. Ein hoher Ballaststoffgehalt kann allerdings dazu führen, dass Lebensmittel schwerer verdaulich sind. Eine fettarme Zubereitung bei Gemüse, Fleisch und Fisch sorgt für eine bessere Verträglichkeit des Essens. Kräuter und Gewürze wie Kümmel, Fenchel, Liebstöckel, Koriander und Wacholder tragen ebenso zur Bekömmlichkeit bei. Verdauungsbeschwerden, die trotz einer Ernährungsumstellung und über eine längere Zeit anhalten, können auch ein Anzeichen für eine Krankheit sein. Neben Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, führen unter anderem Diabetes mellitus sowie Probleme mit der Leber, Bauchspeicheldrüse oder Galle zu Verdauungsproblemen. (rol)
UMFRAGE
Die Umfrage zur Gesundheitsserie von Kölner Stadt-Anzeiger/Kölnische Rundschau hat ergeben, dass gut ein Viertel der befragten Männer (26 %) und ein Drittel der befragten Frauen (33 %) an Erkrankungen des Verdauungstrakts wie Gastritis, Sodbrennen oder Reizdarmsyndrom leiden. Das Risiko, daran zu erkranken, schätzen 42 % als ,,hoch" oder ,,eher hoch" ein, 31 % hingegen als „sehr gering". Der Aussage ,,Ich versuche, mich gesund und ausgewogen zu ernähren" stimmten 86 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ,voll und ganz" oder „eher" zu. Rund die Hälfte der Befragten zwischen 50 und 69 Jahren (51 %) sowie fast zwei Drittel der Befragten über 70 Jahre (63 %) gaben an, alle für ihr Alter empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen, zu denen auch die Darmkrebs-Vorsorge zählt, wahrzunehmen. (rol)
WANN ZUM ARZT?
Verdauungsprobleme sind einer der häufigsten Gründe dafür, warum Menschen eine Arztpraxis aufsuchen. Vor allem bei Symptomen wie Erbrechen ohne erkennbare Ursache, starken, krampfartigen Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl ist dies dringend angezeigt. Ebenso sollte man bei Durchfall, der länger als drei Tage anhält oder mit Fieber einhergeht, zum Arzt gehen. Nicht abgewartet werden sollte, wenn die Symptome bei Babys, Kleinkindern, Senioren und geschwächten Menschen auftreten.