Kneipp-Kultur in Bad Marienberg
So manchem Kurgast beginnt bei diesem Anblick sein Zwerchfell vor Lachen zu tanzen. Aber wenn es aussieht, als stakse ein Storch, dann wirkt es Wunder, das Wassertreten im Kneipp-Becken. Nicht nur für die Wadenvenen. Kneippen stärkt das Immunsystem. Besonders, wenn es mit allen Sinnen betrieben wird, so wie im idyllischen Bad Marienberg im Westerwald. Da lockt das MarienBad mit einem ganzen Saunadorf, mit Bäderlandschaft, Anti-Stress-Massagen und Fitness-Food. Denn die Lehre des legendären Pfarrers Sebastian Kneipp baut neben Wasser und Bewegung auch auf Ernährung und Heilkräuter. Mehr als 100 davon blühen betörend bunt im Apothekergarten. Gleich nebenan verführt der Barfußpfad zur kitzligen Erkundung von 16 verschiedenen Bodenbelägen.
Felke-Kur in Bad Sobernheim
Es patscht und matscht herrlich schlammig zwischen den Zehen beim Waten durch die Lehmbecken. Ein kindliches Vergnügen, das nur der Barfußpfad in Bad Sobernheim bietet. Lehm hat die Hauptrolle im einzigen Felke-Heilbad Deutschlands. Seit der Lehmpastor" Emanuel Felke vor gut 100 Jahren seine ganzheitlich vitalisierende Natur-Kur hierherbrachte. Nirgendwo sonst lässt sich so schön in Heilerde baden. Unter freiem Himmel. Mitten in der Natur. Nah an der Nahe. In Licht und Luft.
Prima Klima in Bernkastel-Kues
Der Kurpark auf dem Kueser Plateau, hoch über der Mosel, ist die Ruheoase von Bernkastel-Kues. Hier füllt heilsame Luft die Lungen, der Atem fließt und das Auge berauscht sich am Weitblick. Wie ein schimmerndes Band schlängelt sich der Fluss durch das satte Grün der steilen Hänge. Gegenüber thront die Burg Landshut, einst das Römerkastell Princastellum, das der Stadt tief unter ihr den Namen gab: Bernkastel. Hüben wie drüben, eine Wanderung im Wohlfühlklima der Wälder und Weinberge ist wie Medizin. Nicht von ungefähr heißt die beste Weinlage „Bernkasteler Doctor". Der edle Riesling soll schon Kurfürsten und Könige wieder auf die Beine gebracht haben. Kein Zufall also, dass sich Wein und Wellness hier vereinen. Spätestens beim Bummel durch das mittelalterliche Herz der Stadt mit seinen urigen Weinstuben ist die Symbiose perfekt.
Sole satt in Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg
Wie ein zartes Knistern, so rieselt die Sole über die Reiser der riesigen Gradierwände. Die Luft schmeckt nach Meer. Jeder Atemzug wirkt wie eine frische Brise. Feiner Nebel benetzt wie Balsam die Haut. Das Salinental zwischen den beiden Kurstädten ist das größte Freiluftinhalatorium Europas. Das Wasser sprudelt aus einer 500 Meter tiefen Quelle. Früher wurde daraus Salz gewonnen. Seit 200 Jahren hilft die Sole heilen. So wie die Bad Kreuznacher Radontherapie Schmerzen lindert. Tief im Berg atmen Patienten das radioaktive Gas in therapeutischer Dosis. Vom Radonstollen ist es nicht weit zu den Crucenia-Thermen. Die Sole hier ist so salzhaltig, da ist Schwimmen wie schwereloses Schweben.
Für eine Trinkkur lustwandelt es sich gut zu Fuß nach Bad Münster am Stein-Ebernburg. Der Weg führt von dem einen Kurpark mit seinen erfrischenden Solezerstäubern in den zweiten, zum vielleicht schönsten Gebäude im Nahetal, dem Kurmittelhaus. Im feinen Jugendstilambiente der Brunnenhalle mundet die mineralische Rheingrafenquelle besonders gut.
Wasserkraft in Bad Bertrich
Stark mineralienhaltig ist auch das Wasser in Bad Bertrich. Die einzige Glaubersalzthermalquelle Deutschlands kommt superrein aus 2.000 Metern Tiefe, 32 Grad Celsius warm. Auf ihrem Weg durch das Gestein nimmt sie vor allem Glaubersalz und Hydrogenkarbonat auf. Das macht sie so wirksam gegen Magen- und Darmbeschwerden. Äußerlich angewendet tut sie den Gelenken gut. Nebenbei macht das gehaltvolle Wasser die Haut samtig zart. Da wird das Bad in der eleganten Vulkaneifeltherme zum reinsten Jungbrunnen.
Bad Bertrich liegt verwunschen im schmalen Üßbachtal zwischen Vulkaneifel und Mosel. Der perfekte Ort, die Seele baumeln zu lassen und neue Kraft zu tanken. Auch in der wild zerklüfteten Natur. Und ganz besonders im Römerkessel, dem ersten landschaftstherapeutischen Park seiner Art in Europa.
So wie diese fünf Wellness-Perlen hat jeder der insgesamt 18 Kurorte in Rheinland-Pfalz und dem Saarland seinen ganz eigenen Reiz. Schon die Römer wussten, wie gut es hier ist. Vor 2.000 Jahren.
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