Seit Anfang 2023 ist die Mehrwertsteuer auf die Lieferung und Installation von PV-Anlagen und Stromspeichern weggefallen. Bei einem Anschaffungspreis von 20.000 bis 25.000 Euro lässt sich so schon ein ganzer Batzen Geld sparen.
Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren wie Anzahl der Module oder Kapazität des Energiespeichers ab. Dachneigung und Dachfläche, Ausrichtung zur Sonne und Bauweise spielen bei der Effizienz eine entscheidende Rolle. So können Gauben oder höhere Nachbarbauwerke zu Verschattungen führen, die es zu berücksichtigen gilt.
Fast jede Dachneigung ist aber mittlerweile für PV-Anlagen geeignet, sogar Flachdächer. Bei einem steilen Dach hat man im Winter mehr Erträge, weil die Sonne niedriger steht, bei einem flachen Dach fallen sie im Sommer höher aus. Und: Moderne Solarmodule produzieren keineswegs nur bei voller Sonneneinstrahlung Strom, auch bei bewölktem Wetter lässt sich mit ein bisschen Planung hinsichtlich des Energieverbrauchs und einem ergänzenden Stromspeicher eine Autarkie von bis zu 90 Prozent erzielen. Durch dieses Speichermodul steht der „grüne Strom" auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne mal nicht scheint.
Sinnvoll ist es natürlich, massive Stromfresser wie beispielsweise den Wäschetrockner dann einzuschalten, wenn eigener Strom vom Dach produziert wird. Am einfachsten ist eine Photovoltaikanlage bei einem Einfamilienhaus umzusetzen, das man selbst bewohnt und besitzt. Die durchschnittliche Anlagengröße liegt heute bei neun bis zwölf Kilowatt-Peak (kWp) Spitzenleistung, die durchschnittliche Speichergröße bei sieben bis zehn Kilowattstunden (kWh) - für einen Familienhaushalt mit drei bis vier Personen völlig ausreichend, um annähernd unabhängig vom Netzbetreiber zu sein. Rechnet man mit rund 200 Euro Stromkosten pro Monat, also 2.400 Euro pro Jahr, hat sich die Anlage bereits nach zehn Jahren amortisiert. Wer keine eigene Solaranlage finanzieren möchte, kann bei Energiedienstleistern unter Umständen auch komplette Solarsysteme mieten beziehungsweise pachten.
Fördermöglichkeiten nicht einheitlich geregelt
Außer der Einspeisevergütung gibt es aktuell kein bundesweites Förderprogramm ausschließlich für PV-Anlagen. Wer ein energieeffizientes KfW-40Plus-Haus baut, kann aber auch mit Zuschüssen für Photovoltaik und Speicher rechnen. Informationen hierzu halten Banken und Sparkassen bereit. Sie informieren auch über günstige Finanzierungsmöglichkeiten für den Bau einer PV-Anlage.
Die Stadt Köln verfügt außerdem über spezifische Fördermaßnahmen für Bestandsgebäude, für die keine Förderung nach der „Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG) möglich ist. Gefördert wird beispielsweise die Neuinstallation von netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung bis 50 Kilowatt-Peak (kWp). Gefördert werden Systeme mit Einzelmodulen zur Aufdach- und Indachmontage, Solardachziegel und Fassadenanlagen. Die Höhe der Zuwendung beträgt 250 Euro pro kWp installierte Leistung. Auch für Batteriespeicher gibt es - abhängig von der Speicherleistung - einen Zuschuss. Wichtig: Fachunternehmen dürfen erst beauftragt werden, nachdem Bauwillige den Zuwendungsbescheid erhalten haben, es kann aber auch ein Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestellt werden.
Auch kleinere, sogenannte Balkon-Kraftwerke werden unter bestimmten Umständen gefördert. Mit einer solchen Mini-Solaranlage können auch Mieter ihren eigenen Strom produzieren und so ihre Stromkosten senken. Balkonkraftwerke sind ab 2023 ebenfalls von der Mehrwertsteuer befreit, die Errichtung soll nach den neuesten Beschlüssen der Bundesregierung wesentlich einfacher und unbürokratischer möglich sein. In Köln sind Steckersolargeräte förderfähig, wenn eine fachgerechte Montage der Einzelmodule und ein fachgerechter Anschluss an die Hausstromanlage bestätigt wird. Förderfähig sind Anlagen mit einer Gesamtleistung von maximal 600 Watt-Peak (Wp) pro Wohneinheit, die Höhe der Zuwendung beträgt immerhin 200 Euro pro Anlage. (mki)
In Köln sind Steckersolargeräte förderfähig