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Mittelalterliche Stadtanlage bietet Heimat zum Anfassen - lehrreich und spannend
Heimatmuseum macht nicht nur Geschichte erlebbar
Mittelalterliche Stadtanlage bietet Heimat zum Anfassen - lehrreich und spannend
Mittelalterliche Stadtanlage bietet Heimat zum Anfassen - lehrreich und spannend
Eine von zahlreichen Hochzeiten, die im Heimatmuseum gefeiert werden. Bild: Maxx Hoenow

Das Heimatmuseum des Heimatvereins ‚Feste Neustadt‘ befindet sich in einer mittelalterlichen Stadtanlage, die aus dem Gründungsjahr der Stadt Bergneustadt, 1301, stammt. Allein dieser Umstand ist sicherlich schon bemerkenswert. Das einstige Ackerbürgerhaus, gebaut in den Jahren um 1780, enthielt eine Schmiede und ein Backhaus, beide sind bis heute regelmäßig in Betrieb. Das Museum bietet ein Ambiente, welches die Besucher in die Zeit um 1850 zurückversetzt. Zu entdecken ist dabei auch eine Galerie auf zwei Etagen. Hier werden unter anderem Gemälde des in Bergneustadt geborenen Malers Alexander Koester, der von 1864 bis 1932 lebte, in der Kunstwelt bekannt als ‚Entenmaler‘, gezeigt.Feuerwehrhelme als SammelobjektIm Turmzimmer befindet sich eine der größten‚ Feuerwehrhelm-Sammlungen‘Deutschlands - auch diese Sammlung ist bemerkenswert. Diese Dauerausstellung präsentiert der Verein in Kooperation mit dem Bergneustädter Sammler Dietmar Koch, der als privater Sammler Feuerwehrhelme aus aller Welt und verschiedenen Epochen zusammengetragen hat. In der Turmgalerie des Heimatmuseums befinden sich mehr als 100 Helme. Diese sind historisch, aber auch neuzeitlich und stammen aus über 50 Nationen. Das älteste Exponat ist auf 1780 datiert. Die Ausstellung zählt zu den größten in Deutschland.

Zahlreiche Exponate

Zum Museum gehört auch ein großer Eiskeller, der unterhalb der Altstadt gelegen ist. Im Rahmen von Führungen können neugierige Besucher erfahren, wie ein solcher Eiskeller funktioniert. Dabei wird auch die Haltbarmachung von Lebensmitteln erläutert. Auch erklärt wird, wie der Keller im zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker genutzt wurde. In den Museumsräumen befinden sich zudem unzählige Exponate, die Geschichte und Kultur Bergneustadts sowie des Bergischen Landes erlebbar und verständlich machen. Kronleuchter hängen hier, alte Möbel sind zu bewundern, auch das entsprechende Geschirr wurde aufbewahrt, ein altes Grammophon schmückt die Räume. Unzählige alte Bügeleisen wurden gesammelt, ebenso findet sich hier eine alte Schreibmaschine. Alte Puppenhäuser voller Accessoires, ein Globus, die gute alte Füllhalter-Tinte - wer diese Räume besucht, kommt so schnell nicht wieder aus dem Staunen heraus.

Historisches Trauzimmer lädt ein

Die Galerie steht für Ausstellungen sowie diverse Feierlichkeiten und Empfänge zur Verfügung. Wer sich traut, kann sich im ‚historischen Trauzimmer‘ an 365 Tagen und rund um die Uhr standesamtlich das Ja-Wort sagen - auch dies gehört zu den Besonderheiten des Museums. Weiterhin bieten die Initiatoren museumspädagogische Angebote, Führungen verschiedenster Art und für alle Altersgruppen sowie zahlreiche Sonderausstellungen und Kulturveranstaltungen an. So gehört das Museum zum lebendigen Mittelpunkt der ‚Historischen Altstadt‘ von Bergneustadt. Ganz neu ist das Heimatmuseum nun Mitglied im Netzwerk „Bergische Museen“ eingetreten, 21 Häuser sind hier vertreten. Aktuell planen alle Netzwerkmitglieder ein drittes gemeinsames Themenjahr, welches 2023 unter dem Motto „Alles in Verbindung“ stattfinden wird.

85 Cent für ein vier Quadratmeter großes Blütenmee(h)r

Die Bergische Agentur für Kulturlandschaft (BAK) hat stellvertretend für die LEADER-Regionen „1000 Dörfer - eine Zukunft“ und „Bergisches Wasserland“ jeweils ein Informationsschild zum Projekt an den Heimatverein Hohkeppel in Lindlar und den Heimatverein Hilgen in Burscheid vergeben. Im Rahmen des LEADER-Projekts „Bergisches Blütenmee(h) r“ verteilt die BAK kostenlos eine mehrjährige Saatgutmischung speziell für das Bergische Land und gibt kostenlose Workshops zur richtigen Anlage von mehrjährigen Blühflächen. „Bei der Auswahl der Flächen, die von uns ausgezeichnet wurden, haben wir nicht nur darauf geachtet, dass diese Blühflächen besonders schön aussehen.

Bergisches Blütenmee(h)r

Denn wie die Gewinnerinnen und Gewinner wissen, ist das auch immer vom Jahresverlauf abhängig“, erläutert Dr. Bernd Freymann, Geschäftsführer der BAK, und fährt fort: „Uns war auch wichtig, wie viel Mühe sich die Teilnehmenden bei der Anlage der Blühfläche und der Aufklärungsarbeit im Umkreis gegeben haben. Denn das „Bergische Blütenmee(h)r“ blüht nun mal größtenteils erst im zweiten Jahr, blüht dafür aber als mehrjährige Mischung bei guter Pflege auch über mehrere Jahre gleichbleibend schön. Elke Voß vom Heimatverein Hohkeppel freut sich jedenfalls: „Das Projekt hat uns sehr begeistert. Wir wollten gerne etwas für die Insektenvielfalt tun und was bietet sich da mehr an als eine Saatgutmischung für unsere Region.“

Aufklärungarbeit geleistet

Stellvertretend für die Stadt Burscheid nahm der Heimatverein Hilgen das Schild entgegen. Die Stadt Burscheid hat an vielen öffentlichen Plätzen das „Bergische Blütenmee(h)r“ ausgebracht und sich auch intensiv an der Aufklärungsarbeit bezüglich der Bedeutung mehrjähriger Saatgutmischungen beteiligt. Elke Reichert, Vorstandsvorsitzende der LEADER-Region „Bergisches Wasserland, berichtet: „Das Projekt ist ein Vorreiter für diese und andere Regionen und ich bin begeistert, wie gut es angenommen wurde.“ Tatsächlich erhält Cornelia Lösche, Projektmitarbeiterin der BAK, fast täglich Anrufe mit Anfragen zur richtigen Anlage von Blumenwiesen mit der Saatgutmischung „Bergisches Blütenmee(h)r“. „Die Resonanz in der Bevölkerung ist überwältigend, viele Menschen haben schon lange nach einer Mischung speziell fürs Bergische gesucht und sind jetzt froh, Saatgut erhalten zu können. Das spiegelt sich auch in den zahlreichen Zuschriften, die wir bekommen, wider. Wir haben daher auch eine Projektverlängerung in beiden LEADER-Regionen beantragt“, betont Lösche.

Fortsetzung ist möglich

Denn eigentlich sollte das Projekt im September auslaufen. Sollte die Projektverlängerung bewilligt werden, können auch weiterhin Workshops bei der BAK zur richtigen Anlage von mehrjährigen Blühflächen gebucht und Saatguttüten bestellt werden. „Derzeit verteilen wir die Restbestände unserer Saatgutvorräte, werden aber im Falle einer Projektverlängerung nochmal Saatgut nachbestellen“, berichtet Cornelia Lösche. Zur Zeit sind die Blumensamen noch nach Einsendung eines mit 0,85 Euro frankierten Rückumschlags bei der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft – Zweigstelle Rösrath, Kammerbroich 67, 51503 Rösrath zu beziehen. Das Saatguttütchen enthält Samen für insgesamt vier Quadratmeter Fläche, auf der das Blütenmee(h)r enstehen kann.

"Im Eiskeller unter der Altstadt wurden nicht nur Lebensmittel haltbar gemacht"

"Für das Projekt wurde spezielle Saatgutmischung zusammengestellt"