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Weidenpesch: Raststätte für Napoleon
Baudenkmäler, "Zur alten Zollgrenze" und "Madonna im Grünen" bieten viel Sehenswertes
Weidenpesch: Raststätte für Napoleon
Weidenpesch: Raststätte für Napoleon
Bereits Napoleon Bonaparte hatte in diesem Gebäude übernachtet. Bild: CS

Wer in Weidenpesch unterwegs ist, trifft auf einige interessante historische Orte. Zu den Baudenkmälern gehört beispielsweise das Wohn- und Geschäftshaus an der Neusser Straße, in dem der Gasthof ,,Zur alten Zollgrenze" untergebracht ist. 

Seit 1995 stehen überdies die Kapelle ,,Madonna im Grünen" und die umgebende Anlage an der Schmiedgasse und Leuthenstraße in der Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen.

Französische Zollstation

Das älteste Gebäude in Weidenpesch wurde 1698 erbaut und dient heute noch als Gasthof. In der Atmosphäre der „Zollgrenze" schmeckte das Kölsch offenbar schon immer gut. In der Überlieferung steht zu lesen, dass die Zollgrenze ehemals einem sogenannten Barger der Stadt Köln für treue Dienste in Krieg und Frieden als „Meierhof" vom damaligen Erzbischof von Köln, Maximilian Heinrich von Bayern, vermacht wurde.

Da dieses Gehöft der Stadt vorgelagert war, wurde sie ab 1794 von den Franzosen zur Napoleonischen Zollgrenzstation ausgebaut. Napoleon Bonaparte persönlich hat in dem Haus wiederholt übernachtet. 

„Die Kapelle steht in der Denkmalliste - des Landes NRW”

Im Oktober 1813 soll Napoleon bei seinem Rückzug aus Moskau in der alten Zollgrenze seine Pferde gewechselt haben und von der Tochter des Hauses einen Labe-Trunk (älterer Begriff für Erfrischungsgetränk) entgegengenommen haben. Als 1899 die Galopprennbahn noch nicht so ausgebaut war wie heute, waren hinter der Zollgrenze in den Stallungen die Rennpferde untergebracht.

Grüne Oase

Die Kapelle "Madonna im Grünen" entstand im Jahr 1945. Bild: CS
Die Kapelle "Madonna im Grünen" entstand im Jahr 1945. Bild: CS

Schon im 13. Jahrhundert stand an der Weggabelung Schmiedegasse und Leuthenstrasse eine Kirche, die dem Heiligen Stephanus geweiht war. 1860 wurde die Stephanuskirche wegen Baufälligkeit abgerissen. Pastor Johannes Fürtjes und der Fabrikant Thomas Carl Tromm realisierten 1945 die Idee, an der Stelle des alten Gotteshauses eine Marienkapelle zu errichten.

Stifter Tromm wollte so seine Dankbarkeit beweisen, dass er im Krieg von Unheil verschont geblieben war. Die Kapelle „Madonna im Grünen" nach Entwurf von Sohn Carl Tromm wurde aus den Feldbrandsteinen der Stephanuskirche errichtet, die aus den Trümmern gesammelt worden waren.

Die als „Madonna im Grünen" bezeichnete Madonnenstatue aus Eichenholz wurde schließlich einige Monate nach der Einsegnung in der gleichnamigen Kapelle aufgestellt.

ΚΟΝΤΑΚΤ

,,Zur alten Zollgrenze"
Neusser Straße 549
50737 Köln

,,Madonna im Grünen"
Schmiedegasse/Leuthenstraße
50735 Köln