Verhandeln, Verteilen, Verkaufen
Im Gegensatz zu reinen Verkäufern stehen Einzelhandelskaufleute nicht ausschließlich im Kundenkontakt, sondern kümmern sich auch um Bestellungen, Warennachschub und Einkaufskonditionen. Je nach Ausbildungsbetrieb können die Tätigkeitsfelder sehr unterschiedlich ausfallen. In einem kleinen Tante Emma-Laden werden die Aufgaben andere sein als in einem großen Möbelhaus oder einer hippen Innenstadtboutique.
Im ersten Ausbildungsjahr werden die Grundlagen gelegt. Der Azubi eignet sich die elementaren Kenntnisse über Wareneinkauf, -präsentation und -verkauf an und setzt diese täglich im Betrieb in die Praxis um. Er verschafft sich einen Überblick über das Warensortiment und lernt die entscheidenden Verkaufsargumente gezielt und erfolgreich einzusetzen. In großen Baumärkten beispielsweise kann es nicht schaden, sich vielleicht auch privat für handwerkliches Arbeiten oder vielleicht Pflanzenpflege zu interessieren, da hier ein eher beratungsintensiver und dadurch sicher auch sehr interessanter und kommunikativer Arbeitsplatz gegeben ist.
Im zweiten Jahr der Lehrzeit kann sich der Auszubildende ein wenig auf ein Lieblingsgebiet, die sogenannte Wahlqualifikationseinheit, spezialisieren. Er hat hier die Möglichkeit, Schwerpunkte auf Fächer wie Beratung, Marketing oder Warenannahme und -lagerung zu legen, die seine spätere Laufbahn in eine gewünschte Richtung lenken. Im Betrieb werden die Kenntnisse über Warenfluss und Inventur vertieft und verschiedene Methoden kaufmännischer Vorgänge, wie das Erstellen von Kalkulationen, erlernt und angewendet.
Das dritte und letzte Lehrjahr steht ebenfalls im Zeichen weiterer Qualifizierungs- und Wahlmöglichkeiten. Ob Marketing, Personalführung oder warenwirtschaftliche Analyse, hier stehen viele Module zur Auswahl, die dem Azubi dabei helfen, den für ihn richtigen Weg einzuschlagen. Im Ausbildungsbetrieb sollte sich der Lehrling inzwischen in allen Bereichen gut auskennen und mehr Verantwortung übernehmen können. Er darf nun selbstständig arbeiten, innerbetriebliche Prozesse sind kein Buch mit sieben Siegeln mehr, sondern selbstverständlicher Teil seines Berufsalltags.
Weiterbildung? Kein Problem!
Einzelhandelskaufleute haben zahlreiche Möglichkeiten zur Fortbildung, sei es in mehrwöchigen Kursen, Online-Lehrgängen oder schulischen Aufstiegsweiterbildungen. Ziel ist es, Filialleiter*in oder Handelsfachwirt*in zu werden und so auch finanziell besser gestellt zu sein. Oft müssen diese Fortbildungen selbst bezahlt werden, es fallen eventuell Kosten für Materialien oder Prüfungsgebühren an, sie sind aber eine Investition in die Zukunft, die sich auszahlen wird. (us)
AUS DER MARKTFORSCHUNG
• Bei drei Preisvarianten eines Produktes greift der Käufer am ehesten zur mittleren
• Männer sind entschlussfreudiger, Frauen sind wählerischer beim Kauf von Kleidung.
• Langsame Musik im Hintergrund steigert den Umsatz, französische Chansons fördern sogar explizit den Absatz französischer Rotweine
Kaufleute im Einzelhandel sind die Dirigenten der Warenflüsse und Kundenströme