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Papiermuseum in Rhein-Berg: Eintauchen in historische Arbeitsabläufe
Papiermühle Alte Dombach und Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe
Papiermuseum in Rhein-Berg: Eintauchen in historische Arbeitsabläufe
Papiermuseum in Rhein-Berg: Eintauchen in historische Arbeitsabläufe
Papierschöpfen im Papiermuseum Alte Dombach und ein Stollen im Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe.

Mehr als 20 Millionen Tonnen Papier werden hierzulande jedes Jahr produziert - für Schreibwaren und Bücher, aber auch für die Herstellung von Verpackungen oder bei der Produktion von Hygieneartikeln wird der Werkstoff benötigt. Doch wie entsteht eigentlich Papier und wie hat sich die Produktion dieses Werkstoffes im Laufe der Jahrhunderte gewandelt? Spannende Einblicke in die Herstellung damals und heute bietet das Papiermuseum Alte Dombach im Bergisch Gladbacher Stadtteil Sand. Im größten Papiermuseum Deutschlands wird der Herstellungsprozess anschaulich erläutert. 

Zwei Museen, die die Geschichte lebendig werden lassen

Bereits beim Betreten des Museums taucht man in die Historie der Papierherstellung ein: Das vom Landschaftsverband Rheinland betriebene Museum befindet sich in der Alten Dombach, einer Papiermühle, in der schon im 17. Jahrhundert die Produktion auf Hochtouren lief. Das Mühlrad trieb damals die Maschinen an, bis die Produktion um 1900 stillgelegt wurde. Heute wird hier gezeigt, wie Papiermacher einst arbeiteten und wie die Papierproduktion in Mühlen ablief. Im Museum können historische Maschinen besichtigt werden und auch ein Papiertheater aus dem Jahr 1885 gibt es zu Bestaunen. 

Die Zeitreise thematisiert die Anfangszeit der Industrialisierung um 1900, als neue Papiermaschinen zu großen Veränderungen im Produktionsablauf beitrugen, ebenso wie die gegenwärtige Herstellung in großen Papierfabriken. Die Papierherstellung als einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige Bergisch Gladbachs wird ebenso dargestellt wie der heutige Einfluss der Fabriken auf unsere Umwelt. Das idyllisch an der Strunde und mitten in der Natur gelegene Papiermuseum bietet seinen Gästen auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden: Beim traditionellen Papierschöpfen können kleine und große Besucher das Handwerk des Papiermachens erforschen.

Unter der Erde

Am Burggraben des alten Bensberger Schlosses liegt das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe. Hier wird die Geschichte des Bergbaus in der Region erlebbar gemacht und anschaulich gezeigt, wie der Erzbergbau die Landschaft und das Leben in Bensberg und Umgebung über Jahrtausende prägte. Von der Römerzeit bis zum Ende des aktiven Abbaus in den 1970er Jahren war Bensberg ein bedeutendes Erzrevier. Seine Blütezeit erlebte der hiesige Erzbergbau im 19./ 20. Jahrhundert. Mutige Museumsbesucher wagen sich "unter Tage" und tauchen ein in den Arbeitsalltag der Arbeiter, wenn sie den unterirdischen Bergwerkstollen erforschen. 

Lebendig wird hier Geschichte auch dann, wenn ehrenamtliche Mitarbeiter des Museums in alte Handwerksberufe schlüpfen. Das Museum selbst blickt auf eine lange Tradition zurück: 2028 wird es sein 100-jähriges Bestehen feiern. Das Bergische Museum entwickelt sich auch heute noch immer weiter und wird regelmäßig um neue Attraktionen ergänzt. Zuletzt angelegt wurde der Bauerngarten auf dem Außengelände des Museums. Hier kann man erforschen, welche Gemüse-, Obst- und Kräutersorten früher im Bergischen Land angebaut wurden. Zu der weiteren Attraktionen des Museums zählen historische Handwerksgebäude und einige damals zum Abbau benötigte Werkzeuge wie Spaten aus Eichenholz aus der Zeit 4. bis 1. Jahrhundert vor Christus. 

Ebenfalls beeindrucken ist die große Mineraliensammlung. Sehr beliebt ist das Bergische Museum auch bei Schulklassen, die hier viele museumspädagogische Angebote wahrnehmen können. Private Feier von Kindergeburtstagen bis hin zu Hochzeiten sind möglich. Derzeit plant das Museum einen modernen Umbau hin zu einem barrierefreien Bildungsort. Dazu wird die Meinung von Besuchern eingeholt, welche Maßnahmen auf dem Weg zum inklusiven und integrativen Museum umgesetzt werden müssen. Noch bis Herbst besteht die Möglichkeit, Ideen einzureichen.