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Ein Mann der Tat für das Jetzt und das Damals, der wichtig für die Bergbau-Geschichte von Rhein-Berg ist
Siegfried Raimann ist unermüdlich als Ideengeber im Einsatz
Ein Mann der Tat für das Jetzt und das Damals, der wichtig für die Bergbau-Geschichte von Rhein-Berg ist
Ein Mann der Tat für das Jetzt und das Damals, der wichtig für die Bergbau-Geschichte von Rhein-Berg ist
Siegfried Raimann, hier im Steigeranzug, ist die Bergbau-Geschichte wichtig.

Siegfried Raimann spricht mit einem Lächeln im Gesicht von seinen "Baustellen", wenn er von seinem vielseitigen Engagement berichtet. Aus dem Sudetenland vertrieben, kam er 1951 nach Overath. Angelockt hatte ihn eine Werbung, in der Berglehrlinge für die Grube Lüderich gesucht wurden. Im "Schnelldurchgang" schloss er seine Lehre mit der Knappenprüfung 1954 ab und machte anschließend die Hauerprüfung. Es folgte die Steigerausbildung. Da war schon absehbar, dass der Bergbau bröckelte. Raimann wurde Berufsschullehrer in Köln und 1981 Schulleiter an der Berufsschule Bergisch Gladbach-Heidkamp. 1994 ging er in den Ruhestand. Es folgte seine politische Karriere. 

Von 1994 bis 1999 war er Bürgermeister, danach 15 Jahre Stellvertreter. Eine seiner "Baustellen" ist das Wandern. In Overath fand sich 1981 eine Gruppe zusammen, die jährlich etwa 25 Wanderungen anbietet. Vor der Pandemie nahmen im Durchschnitt rund 117 Teilnehmer pro Wanderung teil. Jetzt sind es schon wieder 80 bis 90 Wanderbegeisterte. "Wandern kann ich nicht mehr, aber ich kann organisieren", sagt Siegfried Raimann. Er nimmt die Teilnehmer am Startplatz in Empfang und schickt dann die zwei Gruppen, die über 5 oder 10 Kilometerwandern, los. Gruppe Nummer 3 sind diejenigen, die nicht mehr mitwandern können. Sie warten in der Gaststätte, die dann auch von den Wanderern aufgesucht wird. 

Es ist immer schön, etwas zu tun

Es ist eher eine Maßnahme gegen Alterseinsamkeit und gegen Bewegungsmangel, betont Raimann. Unterstützt wird er von einem rund 20-köpfigen Team. Eine besondere Verbindung hat Siegfried Raimann zum Lüderich. Hier, wo einst Bergbau betrieben wurde, startete er seine berufliche Laufbahn als Bergmann. Das Andenken an das Bergwerkswesen ist ihm ein großes Anliegen und eine weitere "Baustelle" des "noch“ 88-Jährigen. Deshalb bietet er Touren auf den Spuren des historischen Erzbergbaus am Lüderich an. Allein in diesem Jahr hat Raimann schon fünf Touren durchgeführt. Auf seiner Tour geht es um den Auguststollen, aber natürlich auch das Barbarakreuz. Die Idee, auf der Schachthalde des Hauptschachtes ein weithin sichtbares „Symbol" zu errichten, entstand Anfang der 90-er Jahre mit Siegfried Raimann als "Ideengeber". 

Das Barbarakreuz ist 15 Meter hoch und 6,75 Meter breit. Die Einweihung fand im September 1997 statt. Immer, wenn es um die Historie geht, ist Siegfried Raimann in vorderster Reihe. So auch bei der Mariengrotte, die in einem ehemaligen Luftschutzbunker eingerichtet wurde. Und noch eine "Raimann-Baustelle": Bei der Gründung der Overather Städtepartnerschaften mit ColneValley (England) und Pérenchies (Frankreich) 1973 war er als Ratsmitglied dabei und pflegt seitdem eine Freundschaft mit mehreren Generationen der dortigen Familien Pearson und Balloy. An Pfingsten geht es für ihn zur Feier "50 Jahre Partnerschaft Pérenchies-Overath" nach Pérenchies. Mit dabei sind die Steinenbrücker Schiffermädchen und das Tambour-Corps Overath.