Die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land ist ein starker Verband für die Interessen des Handwerks in der Region. Sie vertritt die Gesamtinteressen des selbstständigen Handwerks im Rheinisch-Bergischen Kreis, im Oberbergischen Kreis und in der Stadt Leverkusen. Darunter fallen rund 8.445 Handwerks- und handwerksähnlichen Betrieben, die mit circa 47.895 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 4,079 Mrd. Umsatz erwirtschaften. Ein zentraler Aufgabenbereich ist auch die Überwachung der 3.661 Ausbildungsverhältnisse in rund 1.563 Ausbildungsbetrieben sowie die Durchführung von überbetrieblicher Unterweisung: Im Berufsbildungszentrum in Burscheid mit rund 100 Lehrgängen und 1.100 Auszubildenden und im Berufsbildungszentrum in Bergisch Gladbach mit rund 140 Lehrgängen und 1.400 Auszubildenden.
Wichtige Ergänzung zur Ausbildung in den Betrieben
In den Berufsbildungszentren des Handwerks findet die überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) statt. Dabei werden die Lehrlinge aus verschiedenen Betrieben gemeinsam ausgebildet, denn bestimmte Inhalte spielen im betrieblichen Alltag nicht so eine große Rolle oder sind so zeitintensiv, dass sie nicht umfassend vermittelt werden, wie in den berufsspezifische Lehrgänge. Innungen und Kammern haben dafür geeignete Werkstätten eingerichtet. Die Schulungen dauern in der Regel drei bis vier Wochen und werden einmal jährlich abgehalten. Die überbetriebliche Ausbildung wird von den Betrieben bezahlt. Der Auszubildende erhält so eine wichtige Unterstützung bei der beruflichen Grundausbildung. Die Qualität der Ausbildung erhöht sich durch die systematische Vermittlung von Fachqualifikationen und den Umgang mit neuesten Techniken und Technologien. Auch bei Lernschwierigkeiten ist die überbetriebliche Ausbildung hilfreich.
Tradition trifft Hightech: Das Handwerk ist weder angestaubt noch veraltert
Komplexe Technik und Digitalisierung machen natürlich vor dem Handwerk nicht halt. 3-D-Drucker, Drohnen, Robotik oder Tracking-Systeme gehören heute längst dazu. Nicht selten ist es das Handwerk selbst, das neue Technologien, Verfahren und Materialien anstößt, entwickelt, erprobt und als zukunftsweisende Innovationen zur Marktreife bringt. Bei allem Fortschritt verlieren traditionelle Methoden trotzdem nicht an Bedeutung. Die klassische Handwerkskunst bleibt im Trend und erfährt sogar regelmäßig Aufschwung: gerade dort, wo Unikat-Charakter und menschliche Fertigkeiten essenziell sind. Es geht im Handwerk also nicht um Alt gegen Neu, sondern um die Symbiose aus beidem. Menschen und ihr traditionelles Wissen werden nicht ersetzt, sondern unterstützt. Technologie entlastet und versetzt sie in die Lage, ihre Fähigkeiten noch zielgerichteter zur Geltung zu bringen.