
Viele Kalorien, wenig Nährstoffe
Zucker hat also viele Formen: Den Industriezucker, der Produkten beigesetzt ist, brauche der Körper allerdings nichts. Die Kohlenhydrate aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten reichen dem Körper aus, um Energie zu gewinnen. Pro Tag sollte Zucker maximal zehn Prozent der Energiezufuhr ausmachen, erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Zu diesen zehn Prozent zählen alle zugesetzten Zucker, aber auch der Zucker, der in Honig oder Fruchtsäften vorkommt. Der Zucker in Obst und Naturjoghurt wird nicht dazugerechnet.
Soßen sind ein Faktor
Mal ein Stück Schokolade sei bei einer sonst ausgewogenen Ernährung zwar kein Problem, sagt Ernährungsexpertin Restemeyer. Kritisch wird es laut Ernährungsmedizinerin Stahl allerdings, wenn man täglich größere Mengen zugesetzten Zucker zu sich nimmt. Denn das erhöht das Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und Karies. Der Verzicht auf raffinierten Zucker ist jedoch etwas kniffliger als nur die Süßigkeiten wegzulassen. Denn auch in Käse, Wurst und Joghurt wird für den Geschmack oft Zucker zugesetzt, wie Stahl erklärt. In Tiefkühlpizzen, Grillsoßen oder dem Kartoffelsalat aus dem Supermarkt verstecken sich ebenfalls oft beträchtliche Mengen Zucker, sagt Ernährungswissenschaftlerin Silke Restemeyer von der DGE.
In kleinen Schritten entwöhnen
Klar: Die beste Wahl sind natürliche, unverarbeitete Lebensmittel. Gerade zu Beginn fällt es aber schwer, auf Zucker zu verzichten. Stahl rät, langsam anzufangen. Der erste Schritt ist, ein Bewusstsein für Zuckermengen zu entwickeln, indem man beim Einkaufen die Nährstofftabellen liest. Haben verarbeitete Produkte maximal fünf Gramm Zucker pro 100 Gramm, sind sie für eine zuckerreduzierte Ernährung geeignet. Man kann damit starten, eine zuckerarme Mahlzeit am Tag zu etablieren. Hat man die erste Mahlzeit im Griff, kann man eine weitere auf zuckerfrei umstellen. Nach einer Zeit wird dadurch das Verlangen nach Zucker weniger. (mit Material von dpa)