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Praxis für Brustgesundheit in der Pan Klinik am Neumarkt in Köln
3 Fragen an Prof. Dr. Martina Breidenbach
Praxis für Brustgesundheit in der Pan Klinik am Neumarkt in Köln
Praxis für Brustgesundheit in der Pan Klinik am Neumarkt in Köln

Es gab unter anderem dramatische Rückgänge bei Herzschrittmacherkontrollen, Ultraschall, Mammographie- und Hautkrebs- Screenings. Welche Folgen hatte das für Patienten und Operateure?PROF. DR. MARTINA BREIDENBACH: Daten zeigen einen deutlichen Rückgang der Teilnahme an Brustkrebsfrüherkennungsuntersuchungen. Diesen Trend kann ich bestätigen. Ich sehe seit Anfang diesen Jahres mehr Patientinnen mit fortgeschrittenen Tumorstadien als in den Jahren zuvor. Einige Patientinnen haben eine Veränderung der Brust bereits im letzten Jahr bemerkt und aus Angst vor einer möglichen Infektion nicht abklären lassen. Diese Entwicklung ist dramatisch, weil Brustkrebs meist heilbar ist, wenn die Erkrankung früh erkannt wird. Eine spätere Diagnose, wenn der Tumor größer ist, bedeutet, dass die Heilungschancen für die Patientinnen schlechter werden. Eine verzögerte Diagnose bedeutet, dass Patientinnen sterben die wir bei früherer Diagnose hätten heilen können.Ambulante onkologische Versorgung sank um fast 40 Prozent...BREIDENBACH: Mir sind glücklicherweise keine Fälle bekannt, in denen Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs nicht behandelt wurden. Durch die Zugangsbeschränkungen und auch wegen der Sorgen vieler Patientinnen mussten wir jedoch vielfach andere Wege in der Kommunikation gehen. In unserer Praxis haben alle Patientinnen eine Mobilfunknummer unter der sie uns Ärzte im Notfall direkt kontaktieren können. Was haben Sie aus der Pandemie gelernt? BREIDENBACH: In der Pandemie haben wir gelernt, wie wichtig eine klare Kommunikation ist. Das war in den letzten Jahren nicht immer gegeben. Mir ist in der Pandemie noch einmal klar geworden, dass wir Ärzte für unsere Patienten wichtige Ratgeber sind. So war ich in den letzten zwei Jahren oft Ratgeber zu Fragen der Impfung unter Chemotherapie, zu Verhaltensmaßnahmen in der Familie während einer onkologischen Behandlung, aber auch zu privaten Situationen. Ein anderer Punkt waren Schwierigkeiten bei der Umsetzung politischer Vorgabe: Hier hätten sich sicherlich viele Ärzte praktikablere und leichter umsetzbare Regeln gewünscht.