Divers investieren
Zuletzt war die Inflationsrate in der Zeit der Ölkrise Mitte der 1970er-Jahre so hoch. So trifft die Inflation Sparer in Zeiten niedriger Zinsen besonders hart. Die Verzinsung auf dem Sparkonto und die Inflation ergeben zusammen den Realzins. Sind die Zinsen bei 0 Prozent und die Inflationsrate beträgt wie derzeit mehr als sieben Prozent, liegt die „echte“ Verzinsung bei minus sieben Prozent. Das bedeutet, dass das Vermögen kontinuierlich an Wert verliert. Angesichts der stetig steigenden Inflation mahnen Experten jedoch trotzdem zur Besonnenheit und raten zu einer divers aufgestellten Vermögensverteilung, um den Schwankungen in den unterschiedlichen Segmenten entgegentreten zu können. Dabei verweisen zahlreiche Analysten auf breit gestreute, international agierende Aktienfonds, deren Renditechancen als gutes Mittel gegen Inflation eingeschätzt werden. Das Risiko wird bei einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren als überschaubar eingeschätzt. Wer in Festgeld investiert, sollte jedoch keine langen Laufzeiten abschließen. Andere Experten bringen vor allem Gold und Immobilien als sichere Geldanlage ins Spiel, die schon seit jeher als bewährtes Krisenmittel gelten. Zu Bedenken gilt allerdings, dass seit dem vergangenen Jahrzehnt vor einer neuen Immobilienblase gewarnt wird. Daher sollte die Marktentwicklung gut beobachtet werden. Neben Immobilien eignet sich Gold vor allem zur Beimischung in einem gut gestreuten Depot mit einem Anteil von maximal zehn Prozent. Beide Investitionsmöglichkeiten stellen grundsätzlich einen solide wachsenden Wert in sich dar.
In diesen Tagen wird immer häufiger über die steigende Inflation und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft sowie das persönliche Leben jedes Einzelnen gesprochen. Doch was bedeutet der Begriff, wie wird die Inflationsrate ermittelt und wie lässt sich mit ihr umgehen?Definition per WarenkorbEin anderes Wort für Inflation ist Teuerung. Denn steigen die Preise verliert das Geld an Wert beziehungsweise Kaufkraft. Um die Inflationsrate zu bestimmen, füllen Experten virtuell einen sogenannten „Warenkorb“ mit Produkten und Dienstleistungen, die von den Bundesbürgern im Durchschnitt im Alltag benötigt und üblicherweise gekauft werden. In Deutschland wird dieser „Warenkorb“ für den Verbraucherpreisindex vom Statistischen Bundesamt erstellt. Dieser enthält in der Version von 2018 etwa 650 Güter sowie Dienstleistungen von Brot, Obst und Gemüse über Möbel oder Waschmaschinen bis hin zu Kontoführungsgebühren und Versicherungen. Bei dem zusammengestellten „Warenkorb“ wird dann die Preissteigerung über einen bestimmten Zeitraum, meist einem Jahr, angesehen und mit dem Vorjahreszeitraum verglichen. Die Veränderung wird dann als Inflationsrate in Prozent ausgedrückt. Im Mai lag diese Rate nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 7,9 Prozent. Im Vormonat waren es 7,4 Prozent, im März 7,3 Prozent. Dies resultiert insbesondere durch die stark gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel.