Gute Aussichten für Menschen mit Hörminderungen: Hörakustik und technologischer Fortschritt bieten immer komplexere und nutzungsfreundlichere Lösungen für besseres Hören im Alltag. Das Leistungsspektrum der Fachbetriebe für gutes Hören erweitert sich stetig und macht Hörgeräte zu intelligenten Kommunikationsassistenten. Hörakustiker begleiten dabei die Menschen mit Hörminderungen auf ihrem Weg zum guten Hören und machen den Erfolg ihrer Hörversorgung durch die professionelle Anpassung erst möglich. So individuell wie das Hören jedes einzelnen Menschen müssen auch Prävention, Beratung und Versorgung sein.
Von den Personen ab 70 Jahren waren knapp 75 Prozent im Netz unterwegs
Passgenaue Hörlösungen
Die Hörakustiker haben im Bereich der Hörversorgung neben Medizinern, Therapeuten, Audiologen und Herstellern eine Schlüsselfunktion: Mit Hörtests, gezielten Untersuchungen und individuellen Gesprächen beraten sie Menschen mit Hörminderungen und finden passgenau die persönlichen Hörlösungen. Das bedeutet häufig auch sensible und vertrauensvolle Überzeugungsarbeit. Viele Menschen sind überrascht, wenn bei ihnen Hörverluste festgestellt werden. Andere schieben das Problem schon länger vor sich her. Daher sind Hörakustiker auch Türöffner, um Ängste und Bedenken abzubauen. Die umfassende Kompetenz der Hörakustiker hat die stetig wachsende Zahl der Hörgeräteträger bereits schätzen gelernt. Und im Zusammenhang mit vorsorglichen Hörtests, individuellem Gehör- und Lärmschutz oder In-Ear-Monitoring nutzen auch Menschen ohne Hörprobleme die umfassenden Serviceleistungen.
Enorme Fortschritte
Die fortschreitende Digitalisierung in der Kommunikation wie auch die demographische Entwicklung sorgen für Veränderungen und stellen immer neue Anforderungen an Gesundheitsbranchen wie die Hörakustik: Nicht nur bei der Verbesserung des Hörens werden enorme Fortschritte gemacht, auch durch die Vernetzung von Hörsystemen mit Smartphones und anderen elektronischen Geräten eröffnen sich neue Perspektiven. Hörakustiker werden zunehmend zu vielseitigen Kommunikationsberatern und das ist sicher erst der Anfang. Heute kommen bei der Nutzung von Hörsystemen vermehrt Apps zum Einsatz, die vom Smartphone aus gesteuert werden und den Funktionsumfang der Hörgeräte erheblich erweitern. Das reicht von der Fernbedienung über das Streaming von Musik und TV-Ton, die Übertragung von Telefongesprächen oder Ansagen der Navigationsapp bis hin zum apparativen Hörtraining. Darüber hinaus eröffnet die Konnektivität der Hörsysteme weitere Anwendungsmöglichkeiten wie etwa die Simultanübersetzung bei mehrsprachigen Unterhaltungen, den Einsatz von Sprachassistenten und die Vernetzung mit Smarthome-Anwendungen für akustische Warn- und Statusmeldungen von Heizung oder Lichtsteuerung im Haus. Eine wichtige Rolle werden Hörsysteme künftig auch im Zusammenhang mit der Messung und Auswertung von Gesundheitsdaten spielen. Voraussetzung für die Nutzung dieser technischen Möglichkeiten ist natürlich der Einsatz der entsprechenden Geräte.
Kaum noch Berührungsängste
Dabei haben insbesondere die älteren Menschen in den letzten Jahren stark gegenüber den Jüngeren aufgeholt. Wie die steigenden Zahlen der Online-Nutzung bei älteren Jahrgängen zeigen, haben die Menschen kaum noch Berührungsängste gegenüber den Technologien. Das belegt auch die ARD/ ZDF-Onlinestudie 2003-2020. Demnach lag die Online-Nutzung der 60- bis 69-Jährigen 2020 bei 93 Prozent. Von den Personen ab 70 Jahren waren knapp 75 Prozent im Netz unterwegs. Die Schnittstelle für viele dieser Technologietrends führt auf direktem Weg zum Hörakustiker: Hier treffen Hör-, Gesundheits- und Technik-Kompetenz aufeinander. Bei der Einrichtung und Bedienung der Geräte gibt es häufig Bedarf an Beratung und Unterstützung. Hörakustiker sind dafür bestens vorbereitet. Sie kennen nicht nur die Bedürfnisse der Menschen mit Hörminderungen, sondern können auch auf die Wünsche und Fragen bei der Nutzung der Technik eingehen.
Das ganze Leistungsspektrum
Als Hörexperten vor Ort stehen allen Interessierten bundesweit die Partnerakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören Verfügung. Sie bieten das gesamte Leistungsspektrum vom kostenlosen Hörtest über Gehör- und Lärmschutz, In-Ear-Monitoring und Hörgeräteanpassung inklusive individueller Hörberatung. Zu erkennen sind die FGH-Experten am Ohrbogen mit dem roten Punkt. (mit „FGH“)
Die Hörakustik macht Technologietrends zu individuellen Hörlösungen
KURZ & KOMPAKT
Mit Ohrstöpseln auf dem Motorrad Gehör schonen
Motorlärm, Abrollgeräusche und Fahrtwind sind Ursachen für eine hohe Geräuschkulisse auf dem Motorrad - speziell auf der Autobahn. Die kann trotz geräuschoptimierter Helme das Konzentrationsvermögen stören, so das Institut für Zweiradsicherheit (ifz). Zudem kann das Gehör Schaden nehmen, wenn es häufig hohem Schalldruck ausgesetzt ist. Hier können Biker zu einem Gehörschutz greifen. Der aber muss für den Straßenverkehr geeignet sein. Denn laut Gesetz muss jeder dafür sorgen, seine Umwelt optisch und akustisch ausreichend wahrnehmen zu können - etwa auch um Warnsignale wie ein Martinshorn rechtzeitig hören zu können. Das ifz nennt hier beispielsweise Gehörschutzstopfen aus Schaumstoff, die im Ohr aufquellen und fertig ausgeformte Stöpsel. Eine teurere Variante stellen sogenannte Otoplastiken dar. Diese werden von Hörgeräteakustikern auf die individuelle Ohrform angepasst und könnten für Vielfahrer interessant sein. (mit dpa)