Unter den zehn beliebtesten Ausbildungsberufen findet sich seit über zehn Jahren die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann beziehungsweise zur Einzelhandelskauffrau. Ein Grund dafür ist unteranderem die große Bandbreite an Möglichkeiten, die einem mit dieser Ausbildung offen stehen. Schon bei der Wahl der Branche ist der Lehrling extrem flexibel. Spezialisierungen auf verschiedene Gebiete sind ebenso möglich.
Die Aufgaben
Ein Einzelhandelskaufmann arbeitet sowohl im Geschäft, als auch hinter den Kulissen. Seine Tätigkeiten lassen sich in drei Schwerpunkte unterteilen: Beratung und Verkauf, Kasse sowie Einkauf, Lagerung und Verwaltung. So berät er Kunden zu Produkten und verkauft mit passenden Argumenten die geeignete Ware aus dem Sortiment. Service und Freundlichkeit spielen im Verkauf eine sehr große Rolle, da die Kunden Geschäfte mit freundlichem Personal und guter Beratung bevorzugen. Beim direkten Kundenkontakt ist jeder Mitarbeiter also immer ein Aushängeschild für den Laden und dessen Image.
Zahlen, bitte
Die Arbeit an der Kasse gehört ebenso zu den Tätigkeiten. Dabei kann es hektisch und stressig werden. Produkte müssen entsichert und verpackt werden. Zusätzlich zählt die Prüfung der Geldscheine auf ihre Echtheit, das Herausgeben von Rückgeld und die Abwicklung von bargeldlosen Zahlungen mit EC- oder Kreditkarte zu den Aufgaben im Berufsalltag. Dabei stets freundlich und fokussiert zu bleiben, kann ebenso zur Herausforderung werden.
Den Überblick behalten
Wer Waren verkauft, muss diese auch in der richtigen Menge bestellen können und ein Gespür dafür haben, welche Produkte bei den Kunden beliebt sind. Nach der Order heißt es: Lieferungen entgegennehmen, die Ware kontrollieren und richtig einlagern. Um sie auch im Verlauf anbieten zu können, braucht es eine sinnvolle und wirtschaftliche Kalkulation von Verkaufspreisen. Personaleinsatzpläne erstellen und das Verwalten von Abläufen sind ebenso an der Tagesordnung.
Was erwartet die Lehrlinge?
Die Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel dauert drei Jahre und läuft dual ab - der Lehrling besucht also abwechselnd einen Ausbildungsbetrieb und eine Berufsschule. Deutsch, Mathe und Rechnungswesen stehen auf dem Stundenplan. Während man im ersten Ausbildungsjahr die Grundlagen lernt, kann man sich im zweiten und dritten Jahr der Ausbildung für bestimmte Wahlqualifikationen entscheiden zum Beispiel Beratung und Verkauf, Marketing oder Controlling.
Wenige Voraussetzungen
Konkrete Fähigkeiten braucht ein Auszubildender nicht, aber ein freundlicher und offener Umgang mit Menschen, Sprachgewandtheit und Ausdrucksfähigkeit sollten vorhanden sein. Mathematische Fähigkeiten, Geduld und Feingefühl sind ebenso gefragt, wie Konfliktfähigkeit. Auf schulischer Ebene ist mindestens ein Hauptschulabschluss nötig. In Köln und der Region gibt es gleich mehrere Berufsschulen, die diese Ausbildung anbieten. Sowohl im allgemeinen als auch im branchenspezifischen Kontext.
Bis zur Führungsebene
Als Abteilungs- oder Filialleiter ist man für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Abteilung verantwortlich. Dabei kommt die erlernte Planung von Zeit- und Arbeitsplänen zum Einsatz. Zudem tragen die Filialleiter die Verantwortung für das Warensortiment, den Umsatz und die Kundenzufriedenheit. Eine Stufe höher ist der Regionalverkaufsleiter. Er übernimmt die Planung, Organisation und Führung von mehreren Filialen sowie die stetige Kontrolle dieser. Er behält den Überblick der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und trägt so zum unternehmerischen Geschäftserfolg bei.
Einer für alles
Der Zentraleinkäufer hingegen koordiniert den Großeinkauf beispielsweise bestimmter Artikelgruppen. Diese Position gibt es vornehmlich in Großunternehmen und findet nicht in einer Filiale, sondern in der Zentrale statt. Er sorgt so für ein einheitliches Sortiment und stärkt damit den Wiedererkennungwert der Marke.