Die rund 550 Mitglieder der Roten Funken haben sich der Brauchtumspflege verschrieben. Aber sie sehen im Brauchtum nicht etwas Statisches. Brauchtum ist lebendig, es öffnet sich allen Themen und Tendenzen. Unser Jubiläumsprogramm, an dem Rote Funken über drei Jahre ehrenamtlich in ihrer Freizeit gearbeitet haben, steht für diese Offenheit. Brauchtum ist nicht nur gelebter Karneval, Brauchtum ist auch Haltung. Darum finden Sie in unserem Programm Podiumsdiskussionen und Autoren-Lesungen ebenso wie leise „Unplugged-Konzerte“ oder Aktivitäten im sozialen Bereich. Alle Veranstaltungen geben Ihnen die Gelegenheit, gut unterhalten zu werden und die Roten Funken kennenzulernen.
Insofern feiern wir uns nicht selbst in diesem Jubiläumsjahr, vielmehr wollen wir mit Ihnen gemeinsam feiern. Diese Publikation will Sie neugierig machen und Sie herzlich einladen. Darum freue ich mich, wenn wir uns auf einer der vielen Veranstaltungen wiedersehen.
Ihr
Heinz-Günther Hunold
»Laachduv vun d’r Ülepooz«
Präsident und Kommandant der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V.
Liebe Leserinnen und Leser,leev Jecke,am Rosenmontag 1823 startete der erste karnevalistische Umzug auf dem Neumarkt – mit einem ersten „Held Karneval“ und in seinem Gefolge die Roten Funken als pseudo-militärische Schutz-Truppe. Von den ehemaligen Stadtsoldaten hatten diese nicht nur die rot-weißen Uniformen übernommen, sondern auch ein gutes Stück Selbstverständnis. Vom Einmarsch der napoleonischen Truppen ist der legendäre Satz der Stadtsoldaten überliefert: „Nit scheeße, he stonn doch Minsche.“ Diese Art des (pazifistischen) Pragmatismus pflegen die Roten Funken bis heute. Menschlichkeit vor Dogmatismus, und statt Perfektion die Gabe, auch dem Unfertigen gute Seiten abzugewinnen. Damit lebt im ältesten Traditionskorps der Stadt auch immer ein Stück kölsche Seele.